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Solarbranche fordert Sofortmaßnahmen für Europa

Brüssel – Gut sechs Wochen nach der Insolvenz von Solarworld reagiert die europäische Solarbranche. In einem offenen Brief fordern die Händler und Forscher aus dem Photovoltaik-Sektor Sofortmaßnahmen für Europa.

Anfang Mai 2017 hat mit Solarworld der letzte große Produzent von Photovoltaik(PV)-Modulen in Europa Insolvenz angemeldet. Drei europäische Forschungsverbände aus dem Solarsektor fordern nun Sofortmaßnahmen zum Schutz der Solarforschung und der Industrie.

Forschungs- und Händlerverbände starten „dringenden Handlungsaufruf“

In einem offenen Brief mit dem Titel „Dringender Handlungsaufruf zur Sicherstellung einer nachhaltigen Zukunft für die europäische PV-Fertigung“ rufen der PV-Forschungsverband European Technology & Innovation Platform (Etip), die Vereinigung der European Renewable Energy Research Centers (Eurec) sowie die Händlervereinigung Soarunited zur Sicherung der europäischen Solarindustrie auf.

Der Sektor sei für die EU von strategischer Bedeutung, da er Energieunabhängigkeit, Industriejobs und Wirtschaftswachstum erzeuge. Kaum ein anderer Sektor in der EU erfahre mehr öffentliches Engagement als der Solarsektor, den Europa seit zwei Jahrzehnten in den Bereichen Technologieentwicklung, Fertigung sowie Nachhaltigkeit und Produktqualität anführe. Basis dafür ist aus Sicht der Verbände, dass neben den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der EU bislang die gesamte Wertschöpfungskette intakt sei.

Verbände wollen Produktionsstandorte sichern und mehr in Forschung investieren
Damit das auch in Zukunft so bleibt, werden insgesamt sieben Sofortmaßnahmen gefordert. Zunächst müssten die bestehenden Produktionsstandorte geschützt werden, indem Investoren gewonnen werden (1). Hier könnten auch öffentliche Förderbanken ein Signal setzen. Zudem sollte die Unterstützung auf die Produktion von hochqualitativen Zellen im großen Maßstab gesetzt werden (2) und die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit finanziell auf das Level der ausländischen Wettbewerber erhöht werden (3). Pilotprojekte sollen dafür mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.

„Smarte Regulierung“ soll Nachhaltigkeit und Effizienz bevorzugen – Ausbau erhöhen

Die öffentliche Förderung des PV-Ausbaus soll nach dem Willen der Verbände im Rahmen einer „smarten Regulierung“ an Nachhaltigkeits- und Effizienz-Kriterien gekoppelt werden (4). Von den Mitgliedsstaaten, die bereits jetzt stark im Bereich der Solarforschung aktiv sind, bspw. Deutschland und Frankreich, sollte ein besonderer Beitrag gesichert werden (5). Auch sollten politische und technologische Kooperationen mit aufstrebenden Märkten wie Indien, Afrika und Lateinamerika, gefördert werden (6).

Schließlich setzen sich die Verbände für eine Steigerung des PV-Ausbaus in Europa ein (7). Der EU-Markt sei von führenden Markt im Jahr 2012 auf acht Prozent des Weltmarktes im Jahr 2016 zusammengeschrumpft und das, obwohl die Solarpreise heute wettbewerbsfähiger den je seien. Daher sollten alle Barrieren gegen einen schnellen PV-Zubau abgeräumt werden.

Photovoltaik von strategischer Bedeutung für die EU

„Photovoltaik transformiert das europäische und weltweite Energiesystem“, unterstreicht demnach auch Marko Topic, Vorstand von Etip PV. „Es ist von strategischer Bedeutung für die EU, in dieser Technologie stark involviert zu bleiben und zur Energieunion und zur nachhaltigen Energieunabhängigkeit in Europa beizutragen.“

© IWR, 2017

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