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Japans Solarboom ebbt ab

Münster/New York – In Japan ist in der Folge des Tohoku-Erdbebens und der daraus resultierenden Nuklear-Katastrophe von Fukushima im März 2011 die Solarenergie aufgeblüht. Doch dieser Aufschwung scheint sich nun wieder abzuschwächen. Mit Folgen für die Solarindustrie.

Während im Jahr 2011 noch etwa 1.000 Megawatt (MW) Photovoltaik(PV)-Leistung neu hinzugekommen sind, ist dieses Marktvolumen laut Bloomberg New Energy Finance bis 2015 auf etwa 12.000 MW steil angewachsen. Doch für 2016 soll es wieder weniger neue Anlagen geben.

PV-Markt Japan: Wachstumsphase ist vorbei
Im Jahr 2011 lag der PV-Zubau in Japan bei gerade einmal ungefähr 1.000 MW. Nach der Einführung großzügiger Anreize zur Unterstützung und Förderung regenerativer Energien wuchs diese Zahl in der Folge kräftig. Von 2012 mit knapp 3.000 MW stieg das Marktvolumen auf 7.000 MW im Jahr in 2013 und etwas über 10.000 MW im darauffolgenden Jahr 2014. Den Zenit erreichte der Ausbau der japanischen Solar-Energie 2015 mit rund 12.000 MW. Doch dieser Aufwärtstrend ist laut Bloomberg New Energy Finance jetzt erst einmal beendet. Die Vorhersagen für 2016 und 2017 fallen auf das geringste Niveau der letzten drei Jahre zurück. In beiden Zeitabschnitten werde mit einem Zubau von nur noch rund 10.000 MW gerechnet.

Seit 2012 habe die japanische Regierung PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 80.000 MW genehmigt. Der Anteil des Solarenergie am gesamten japanischen Strommix liege inzwischen bei 3,5 Prozent. Seit 2011 ist dieser von derzeit 0,2 Prozent stetig gewachsen. Schuld daran sind auch Verzögerungen bei der Inbetriebnahme von Anlagen. Das PV-Wachstum am Strommix könnte mit der Stagnation des Ausbaus ebenfalls stagnieren.

Solarinsolvenzen nehmen zu
Japan hat derzeit Probleme, neues Land für die PV-Anlagen zu akquirieren. Außerdem stellen die Netzanbindungen ein weiteres Hindernis dar, so Bloomberg New Energy Finance. Ferner kämpfen auch die mit PV in Verbindung stehenden Unternehmen Japans mit dem schrumpfenden heimischen Markt. Die Zahl der Insolvenzen steige kontinuierlich mit dem Abflauen des PV-Booms. In 2013 waren es noch 17 Firmen, die „solar power-related bankruptcies“ erlitten haben - genauso viele waren es schon bereits in den ersten fünf Monaten dieses Jahres. 2014 mussten 21 Unternehmen ihr Geschäft aufgeben, 2015 schon 36. Diese Entwicklung weckt Erinnerungen an den deutschen Solarmarkt.

Es wird erwartet, dass sich die Solar-Branche nun vermehrt auf dezentrale Stromerzeugung konzentrieren wird, v.a. auf Hausdächern. Von den bis 2040 geplanten 94.000 MW Solarleistung sollen zwei Drittel auf Hausdächern Japans montiert sein, so Bloomberg New Energy Finance.

© IWR, 2016

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