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Kuba schiebt erneuerbare Energien an

Havanna - Die kubanische Regierung und die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) haben in der kubanischen Hauptstadt Havanna erstmals einen Workshop zum Ausbau der erneuerbaren Energien für die zukünftige Stromversorgung des Inselstaates durchgeführt. Unterstützung kommt dabei auch aus Deutschland.

Die Veranstaltung ist von der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums (BMUB) unterstützt worden und dient dem Austausch zwischen kubanischen und internationalen Energieexperten.

Kuba will bis 2030 einen Anteil der erneuerbaren Energien von 24 Prozent
Der kubanische Generaldirektor für Elektrizität, Alfredo López Valdés, erklärte, dass die Zusammenarbeit und die „bewährte Freundschaft“ zwischen den IRENA und den kubanischen Einrichtungen auch über den Workshop hinaus festigen wolle. „Es ist der politische Wille unserer Regierung, den Kampf gegen den Klimawandel weiterzuführen: Diese Anstrengungen sind gleichzeitig eine moralische Verpflichtung und eine wichtige Chance für nachhaltige Entwicklung. Dies findet sich auch in der nationalen Strategie zur Entwicklung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz wieder, die im Juni 2014 angenommen wurde“, so Alfredo López Valdés

Kuba verfügt nach Angaben des BMUB über eine Erzeugungskapazität von insgesamt rund 6.000 Megawatt (MW, Deutschland:). In Kuba werden derzeit etwa vier Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Das Potenzial der Windenergie liegt demnach bei bis zu 2.000 MW und das der Solarenergie bei bis zu 14.000 MW. Ziel der kubanischen Regierung ist es, bis zum Jahr 2030 einen Anteil der erneuerbaren Energien von 24 Prozent zu erreichen. Dazu müssten die Investitionen in erneuerbare Energien auf 3,5 Milliarden US-Dollar aufgestockt werden, teilte das BMUB mit. Mit diesen Investitionen sollen zusätzlich jeweils etwa 700 MW durch Windkraft, Photovoltaik und Biomasse erzeugt werden, so dass die Gesamtkapazität um rund 2.100 MW an erneuerbaren Energien gesteigert wird.

Bundesregierung unterstützt Entwicklungsländer beim Ausbau der Erneuerbaren
Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth erklärte in Kuba: „Wir begrüßen das Ziel Kubas, den Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung bis 2030 auf 24 Prozent zu steigern. Damit wird sich der Energiesektor deutlich wandeln und einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung leisten, entsprechend dem Pariser Klimaabkommen und der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030.”

Die Internationale Klimaschutzinitiative des BMUB unterstützt emissionsarme Entwicklungspfade in Partnerländern. Es sei wichtig, Entwicklungsländer beim Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen, damit die Klimaschutzziele erreicht werden könne, so das Ministerium.

Inselstaaten meist vom Import fossiler Energieträger abhängig

IRENA-Generaldirektor Adnan Z. Amin wies daraufhin, dass die meisten Inselstaaten stark vom Import fossiler Energieträger abhängig sind, um ihren Energiebedarf zu decken. Daher seien sie sehr anfällig für stark schwankende Energie- und hohe Transportpreise. Adnan Z. Amin weiter: „Eine Beschleunigung der heimischen Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen verbessert nicht nur die Versorgungssicherheit und stärkt die wirtschaftliche Entwicklung. Sie reduziert auch Emissionen, die sich negativ auf die öffentliche Gesundheit und das Klima auswirken.“ Die IRENA freue sich auf die Zusammenarbeit mit der kubanischen Regierung, um die Nutzung erneuerbarer Energien auf der Insel voranzubringen. Die 2009 gegründete IRENA zählt inzwischen weltweit 149 Mitglieder (148 Länder und die EU).

© IWR, 2016

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