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Deutsche Solarunternehmen suchen ihr Heil außerhalb Europas

Münster – Die Lage auf dem europäischen Photovoltaik-Markt ist nicht nur dank Förderkürzungen und der Staatsschuldenkrise schwierig. Deutsche Unternehmen wie Phoenix Solar und S.A.G. Solarfabrik konzentrieren sich auf das außereuropäische Ausland – und haben damit erste Erfolge.

„Die Lage in unseren europäischen Märkten ist derzeit aufgrund der politisch-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eher unbefriedigend“, beschreibt Bernd Köhler, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Solar AG, die aktuelle Situation. Erst kürzlich hat die Bundesnetzagentur eine weitere Kürzung der Photovoltaik-Einspeisevergütung angekündigt. In anderen EU-Ländern gibt es noch drastischere Einschnitte – Gift für das Geschäft von Modulherstellern, Projektierern und Installateuren.

Angeschlagener Markt in Europa
Canadian Solar meldete am Donnerstag neben den Geschäftszahlen für das zweite Quartal etwa, dass der Europa-Umsatz von 241,5 Mio. US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 40,2 Mio. Dollar implodiert ist. Nicht ganz so schlimm ist eine aktuelle Studie von NPD Solarbuzz, die ein Schrumpfen des kontinentalen PV-Marktes um ein Drittel auf 11,2 Gigawatt (GW) voraussagt. Die Talsohle soll erst Anfang des nächsten Jahres erreicht werden, bevor der Markt in eine Phase der Stagnation eintritt.

Die Musik spielt jetzt woanders, denn der globale Markt soll laut Lux Research innerhalb von zwei Jahren von aktuell 35,1 GW auf dann 51,9 GW zulegen. USA, China, Japan und Indien gelten als die aktuellen Hot-Spots der Solarwirtschaft. In das Ausland zieht es auch die verbliebenen deutschen Akteure: „Wir sehen aktuell deutlich größere Wachstumschancen für den Anlagenbau in neuen Märkten außerhalb Europas. Politische Fehlentscheidungen in Europa haben dazu geführt, dass ein prosperierender Markt abgewürgt wurde“, sagte Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der S.A.G. Solarstrom AG.

Strategie funktioniert
Diese Strategie zahlt sich offensichtlich aus. Jüngstes Beispiel: Phoenix Solar schrumpfte sich gesund, der Umsatz gab im zweiten Quartal 18,5 Prozent auf 37,9 Mio. Euro nach. Allerdings gelangen auf Ebit-Ebene mit einem Plus von 0,4 Mio. Euro das erste Mal seit 2010 schwarze Zahlen. Nur noch 7,4 Prozent des Geschäfts entfielen auf Deutschland.

Bei der S.A.G. Solarstrom Gruppe verdoppelte sich derweil der Umsatz im ersten Halbjahr auf 51,4 Mio. Euro. Operativ werden mit einem Minus von 3,8 Mio. Euro noch rote Zahlen geschrieben, doch hier verwies das Unternehmen auf Vorlaufkosten der weiteren geplanten Projekttätigkeit, unter anderem auch in neuen Märkten wie Lateinamerika, der Türkei und Südafrika. Gleichzeitig werden alte Zöpfe abgeschnitten: „Der Partnervertrieb ist nicht mehr rentabel für uns“, erklärte Kuhlmann und kündigte dessen Aufgabe an.

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09.08.2013

 



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