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Chinesen übernehmen S.A.G. Solarstrom AG

Freiburg – Der chinesische Solarkonzern Shunfeng Photovoltaic übernimmt den operativen Geschäftsbetrieb der S.A.G. Solarstrom Gruppe inklusive aller Assets. Einen entsprechenden Vertrag hat die S.A.G. Solarstrom AG i.I mit der Shunfeng-Tochtergesellschaft SF Suntech Deutschland GmbH am Wochenende geschlossen.

Gläubiger könnten mit einer überdurchschnittlichen Insolvenzquote rechnen, heißt es in der Pressemitteilung von S.A.G. Das S.A.G.-Management soll weiterhin in leitender Position bleiben. Der neue Standort Merzhausen wird als Europazentrale fungieren. Es handelt sich nicht um das erste deutsche Solarunternehmen, das von Chinesen übernommen wird.

Stärkung der Downstream-Aktivitäten
Zu einem Kaufpreis von 65 Millionen Euro wird die Shunfeng Gruppe das operative Geschäft und alle Assets der S.A.G. Solarstrom Gruppe übernehmen. Dabei wird das operative Geschäft der S.A.G. Solarstrom Gruppe mit allen Geschäftsbereichen fortgeführt und die weiteren europäischen Aktivitäten von Shunfeng gebündelt. Durch die Übernahme stärkt Shunfeng seine Präsenz im europäischen PV-Markt sowie seine Downstream-Aktivitäten. Eric Luo, Geschäftsführer von SF Suntech freut sich über die Akquisition: "Die S.A.G. Solarstrom Gruppe passt hervorragend in unser Downstream-Portfolio und stärkt unsere europäische Präsenz im Markt für Photovoltaik. Die Unternehmensgruppe verfügt über sehr gute Marktzugänge und vor allem langjährige Erfahrung bei der Umsetzung internationaler Photovoltaik-Projekte."

Doch Shunfeng schielt nicht nur auf die zusätzlichen Absatzkanäle, sondern setzt zudem große Hoffnungen in den Bereich der Anlagenüberwachung. Luo: "Die S.A.G.-Tochter meteocontrol ist zudem Weltmarktführer in der professionellen Überwachung von Photovoltaikanlagen und deshalb nicht nur für unser eigenes Anlagenportfolio eine sehr interessante Ergänzung."

Mehr Arbeitsplätze durch neue Partnerschaft
Das S.A.G.-Management wird weiterhin in leitender Funktion bleiben. Es hat den Investorenprozess in Begleitung von Roland Berger Strategy Consultants maßgeblich vorangetrieben. Gläubiger der S.A.G.-Solarstrom-Gruppe können nach Abschluss dieses Investorenprozesses mit einer überdurchschnittlichen Insolvenzquote rechnen. "Unser Ziel war es, für die Unternehmensgruppe mit allen Geschäftsbereichen einen international starken Partner zu finden, mit dem wir unser Angebot entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette weiter ausbauen und unsere Wachstumspläne umsetzen können. Das ist uns gelungen", freut sich Dr. Karl Kuhlmann, CEO der S.A.G. Solarstrom AG. "Wir sehen für das neue Unternehmen deutliche Wachstumsperspektiven, sowohl im europäischen wie auch im internationalen Markt und freuen uns deshalb sehr auf die weitere Zusammenarbeit", so Kuhlmann weiter. Durch die Wachstumsstrategie sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Außerdem soll der zukünftige Unternehmensstandort Merzhausen zur Europazentrale werden.

Sunways-Übernahme durch LDK mit traurigem Ende
Etwas anders als die jetzige Übernahme war der Fall Sunways gelagert: Im Gegensatz zum Projektierer und Händler S.A.G Solarstrom war Sunways in erster Linie Hersteller von Solarprodukten. Anfang 2012 hatte der chinesische Hersteller LDK Solar beschlossen, bei Sunways als Hauptaktionär einzusteigen. Doch die Vorstellungen von LDK haben sich nicht erfüllt. 2014 musste Sunways dann trotz aller Bemühungen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Eigentlich sollte Sunways unter anderem auch von LDKs Finanzkraft profitieren. Doch inzwischen war LDK selbst in eine enorme finanziellen Schieflage geraten und musste bereits im Februar 2014 Insolvenz anmelden.

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01.09.2014

 



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