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Energie-Studie: Hamburg kann "Speicher-Stadt" werden

Hamburg – Bereits jetzt nimmt die Entwicklung innovativer Erneuerbare-Energien-Projekte einen zentralen Stellenwert in Wissenschaft und Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg ein. Zukünftig kann Hamburg zudem gerade beim Speichern von Energie und beim flexiblen Energieverbrauch punkten. Eine neue Studie zeigt, wo und wie das gehen soll.

Das Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) aus Aachen hat die Analyse mit dem Titel "Status Quo und Potentialanalyse von Speichertechnologien, Energieinfrastrukturen und Lastmanagement für Unternehmen in der Metropolregion Hamburg" verfasst. Mit den Studienergebnissen sollen die Akteure in und um Hamburg dafür sensibilisiert werden, das Energiesystem flexibler zu gestalten.

Horch: Intelligentes Energiesystem mit Hamburg als Konsument und Umland als Produzent
Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Frank Horch (parteilos) erklärte: "Die vorliegende Studie stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass die gesamte Metropolregion Hamburg über ein enormes Potenzial an innovativen Erneuerbare-Energien-Projekten verfügt. Dazu gehört eine Vielzahl von neuartigen Speichermöglichkeiten. In ihrer Gesamtheit bilden diese Projekte die Grundlage für ein komplexes und intelligentes Energiesystem, von dem einerseits die Stadt Hamburg als großer Energiekonsument, aber auch das Umland als Energieproduzent profitieren kann."

Was geht bis 2030 bei Speichern und beim Lastmanagement?

Mit der Studie legt die Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur (EEHH) erstmals eine Bestandsaufnahme der Speicher- und Flexibilisierungsprojekte im Erneuerbare-Energien-Bereich in der Metropolregion vor. Die Studie führt insgesamt 25 Industrie- und Pilotprojekte sowie 34 Forschungsprojekte der Hochschulen auf. Außerdem untersuchen die Autoren in einem Betrachtungszeitraum von heute bis 2030 unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sowohl verschiedene Speichermöglichkeiten als auch Vorhaben, um Energie flexibler zu verbrauchen, also Lastmanagement zu betreiben. Die Studie untersucht, welche Technologien sich dazu am besten in städtischen Ballungsräumen, Industriegebieten und im ländlichen Raum eignen.

Rahmenbedingungen schaffen und Netze ausbauen
Die gesetzlichen Regelungen für den Einsatz einzelner Flexibilitätsoptionen sind laut Studie "hochkomplex und führen vielfach dazu, dass Maßnahmen heute noch unwirtschaftlich sind". Die Studienautoren plädieren daher dafür, den Rechtsrahmen und die Netznutzungsverordnungen für diese Zwecke weiter zu entwickeln.
Flexibilität habe im heutigen Energiemarktdesign nur einen geringen Wert. Sobald weitere Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, vor allem Windenergie und Photovoltaik, ans Netz gehen, wird die Energie dargebotsabhängiger, d.h. sie hängt von den jeweiligen Wetterbedingungen ab. Die Flexibilität im Energieverbrauch wird bedeutender. Unverzichtbar ist es laut Studie, das Stromnetz um - bzw. auszubauen. "Die Dynamisierung der Strompreisbestandteile in Abhängigkeit des Strombörsenpreises könnte, wie auch im Grünbuch des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vorgeschlagen, eine Möglichkeit darstellen, die wirtschaftlichen Anreize zum Bau und zur Nutzung weiterer Flexibilitätsoptionen zu stärken", so Oliver Donner vom BET.

© IWR, 2015

Weitere Nachrichten und Infos zum Thema:
Zur vollständigen Studie beim EEHH
Zu den Studien des IWR

19.02.2015

 



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