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Überschüssiger Solarstrom - kleine und große Speicher

Münster - Eine Option zur Nutzung von überschüssigem Strom aus Sonne, Wind und Co. sind Power-to-Heat-Anwendungen. Ein italienischer Hersteller von Elektrotechnik wartet nun mit einer Neuentwicklung auf, die sich auch für private Endverbrauchern eignet.

Versorgungsunternehmen wie die Stadtwerke Münster nutzen Überschuss-Strom aus erneuerbaren Energien zur Erzeugung von Fernwärme in einem großen Elektroden-Heizkessel, der die Größe von etwa 10.000 herkömmlichen Wasserkochern hat. Dass Power-to-Heat-Systeme auch in kleinem Maßstab funktionieren, zeigt der italienische Elektrotechnikhersteller 4-noks.

Überschüssiger Solarstrom erzeugt in Erhitzer warmes Wasser
Das zur Astrel Group gehörende Unternehmen 4-noks aus Italien hat mit dem Power Reducer PR2.-9.0 ein Gerät entwickelt, das überschüssigen Strom von PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu neun Kilowatt automatisch an einen elektrischen Erhitzer mit Speicherfunktion weiterleitet. Mit Hilfe eines Strommessgeräts, das in der Nähe des Zweirichtungszählers installiert wird, gelangt der überschüssige Solarstrom an den Widerstand des Warmwassererhitzers und sorgt für warmes Wasser. Nutzer können den Betrieb mit einer App programmieren und individuell anpassen. Dabei zeigt das System in Echtzeit an, wie viel Energie an den Widerstand des elektrischen Erhitzers geleitet wird.

Eigenverbrauch steigt, Heizkosten sinken
„Mit unseren Produkten sorgen wir für eine einfache und effektive Nutzung von heißem Wasser als umweltfreundlichstem Speichersystem, das heute zur Verfügung steht“, erklärt der Marketingleiter der Astrel Group, Claudio Danelutto. Die neuen Leistungsreduzierer hat das Unternehmen insbesondere für den deutschen Markt entwickelt. Die bisherigen Modelle für kleinere PV-Anlagen wurden bereits zu tausenden in Italien und Großbritannien installiert. Zahlreiche Fallstudien hätten hier gezeigt, dass der Eigenverbrauch mit den Geräten signifikant steige und der Gasverbrauch und die Heizkosten deutlich reduziert werden können, so das Unternehmen.

Power-to-Heat-Kessel der Stadtwerke Münster unterstützt Fernwärmeversorgung
Power to Heat-Anwendungen erhalten im Zuge der Energiewende eine wachsende Bedeutung. Im großen Maßstab nutzen bereits einige Stadtwerke in Deutschland Anlagen, die im Prinzip wie ein großer Tauchsieder funktionieren. So haben beispielsweise die Stadtwerke Münster 2016 einen etwa 5 Tonnen schweren Elektroden-Heizkessel mit einer Leistung von 22 Megawatt in Betrieb genommen. Mit dieser technischen Innovation begegnen die Stadtwerke dem zeitweise entstehenden Stromüberangebot aus erneuerbaren Energien. Die Anlage in Münster nutzt den überschüssigen Strom, um Wasser für die lokale Fernwärmeversorgung zu erhitzen. Der Elektrodenkessel kann in 30 Sekunden aktiviert werden, innerhalb von fünf Minuten erreicht er seine volle Leistung. Für die bereitgestellte Sekundärregelleistung erhalten die Stadtwerke Münster eine Vergütung.

© IWR, 2017


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04.09.2017

 



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