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Thüringen fordert 1,8 Mio. Euro Fördergelder von Asola zurück

Erfurt – Der Solarmodulhersteller Asola Solarpower soll Fördergelder in Höhe von 1,8 Millionen Euro an das Land Thüringen zurückzahlen. Bereits vor einigen Wochen wurde bekannt, dass der chinesische Elektronikhersteller STGCON die insolvente Asola Solarpower GmbH übernehmen will. Dabei war zunächst die Rede davon, dass der chinesische Investor die Übernahme als strategisches Investment betrachte und der Fortbestand des Unternehmens und der Marke Asola in Erfurt gesichert sei. Inzwischen hat sich allerdings herausgestellt, dass die serienmäßige Produktion von Solarmodulen in Deutschland auf jeden Fall stillgelegt werden soll. Dies erklärte Insolvenzverwalter Jochen Grentzebach gegenüber IWR-Online. STGCON will demnach lediglich die Marke Asola und die Bereiche Forschung und Verwaltung übernehmen. Dieser Vorgang soll in zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein, so Grentzebach.

Minister sieht chinesische Umgehungstaktik für EU-Strafzölle
Nach einem Bericht der Thüringer Allgemeinen reagierte Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) entsetzt auf die Ankündigung des Fertigungsstopps. Er sehe in der aktuellen Entwicklung eine Marktbereinigung durch chinesische Hersteller. Diesen gehe es darum, Kontrolle über den nationalen Markt zu erhalten, indem sie insolvente deutsche Unternehmen zuerst übernehmen, um sie anschließend auszuhöhlen und mit dem verbliebenen Markennamen die kürzlich eingeführten Strafzölle der EU zu umgehen. Inzwischen hat das Wirtschaftsministerium in Thüringen Rückforderungen von 1,8 Millionen Euro an Asola gestellt, sollte STGCON nach der Übernahme die Fertigung stoppen. Insolvenzverwalter Jochen Grentzebach zeigte sich im Gespräch mit IWR-Online nicht überrascht über diese Rückforderung. Dies sei ein normaler Vorgang, in derartigen Fällen, so Grentzebach. Seine Aufgabe bestehe allerdings darin, überhaupt einen Investor zu finden, der bereit ist, in den PV-Markt zu investieren. Der Rückforderungsforderung räume er keine großen Erfolgsaussichten ein.

Asola auf Solardächer für PKW spezialisiert
Asola ist ein Entwickler und Hersteller von standardisierten, dachintegrierten Solarmodulen, die in Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen. Nachdem das Unternehmen im Februar 2013 den Insolvenzantrag gestellt hat und eine Sanierung in der Insolvenz anstrebt, verbleiben nach der Übernahme durch STGCON wohl nur noch die Bereiche Forschung und Verwaltung in Deutschland. In der Modulproduktion, die der Insolvenzverwalter in Deutschland als nicht kostendeckend ansieht, arbeiteten zu Hochzeiten rund 260 Mitarbeiter.

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© IWR, 2013

21.06.2013

 



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