Solarbranche.de

Branchenportal für die Solarenergie

Fotolia 36745099 1280 256

Solarenergie: Wie Greenpeace Griechenland aus der Krise führen will

Münster – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace will Griechenland mit Hilfe der Solarenergie zur Beendigung der Krise verhelfen und hat dazu eine neue Kampagne gestartet. Die Idee ist nicht ganz neu, denn bereits in 2011 hatte ein deutscher Regierungs-Politiker angemerkt, dass Solarstrom ein Exportschlager für Griechenland werden könnte.

Dabei handelt es sich ausgerechnet um Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der im Rahmen der jüngsten Verhandlungen mit Griechenland von einigen Medien und politischen Lagern zur Reizfigur erhoben worden war. Im Rahmen der nun von Greenpeace gestarteten Aktion sollen mittels Crowdfunding insgesamt eine Million US-Dollar für neue Solaranlagen in Griechenland eingesammelt werden. Aktuell steht das Spendenkonto allerdings noch bei knapp 9.000 US-Dollar (Stand: 05.08.2015). Auch Kumi Naidoo, der Chef von Greenpeace international, steht hinter der Aktion und kommentierte diese in seinem Blog.

Einsparungen beim Ölimporten und neue Jobs durch Solarenergie
Auf der Kampagnenseite heißt es, man wolle so viele Solarmodule für Haushalte in Griechenland installieren wie möglich. Begonnen werden soll damit auf der Insel Rhodos. Grund sei, dass derzeit noch hunderte Millionen von Euro für Ölimporte verschwendet werden, obwohl Rhodos auch als "Island of the Sun" bekannt sei. Auch weil die Ressource Sonne nicht genügend genutzt werde, seien die Bewohner immer wieder mit ernsthaften Energie-Engpässen konfrontiert. Die günstige Nutzung der Solarenergie könne daher nicht nur Entlastung für die Familien bringen, sondern auch den Ölverbrauch senken und dringend benötigte neu Jobs kreieren, insbesondere für junge Griechen.

Greenpeace-Kampagne als Starthilfe für die Solarenergie
In seinem Blog erklärt Kumi Naidoo zudem, dass Griechenland sich aktuell in einer Depression befinde, die mit der Depression in den USA in den 1920er Jahren vergleichbar sei. Hohe Arbeitslosigkeit und dramatisch sinkende Familieneinkommen von über 40 Prozent würden die griechische Bevölkerung belasten. Teil der Lösung könne aber die „Solarfizierung Griechenlands“ sein (Kampagnentitel: Solarize Greece). Greenpeace in Griechenland habe diese Initiative gestartet, um Griechenland eine Starthilfe für die Solarenergie als Antreiber für die gesamte Wirtschaft zu geben, so Naidoo. So soll das Land die Belastung und Abhängigkeit von fossilen Energien reduzieren, um so dauerhaft die Krise zu beenden.

Schäuble hält Solarenergie-Nutzung in Griechenland schon lange für sinnvoll
Bereits Mitte Juni 2011 hatte der damalige und jetzige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den Solarenergie-Ausbau als hilfreich für die griechische Wirtschaft erachtet. Der Ansatz war allerdings etwas anders gewählt: In einem Interview hatte Schäuble damals erklärt, dass man die Mittelmeerländer insgesamt in einem stärkeren Maße bei der Wende hin zu erneuerbaren Energien mitnehmen könne. So hätte man in Griechenland eine viel höhere Anzahl von Sonnenstunden als in Deutschland und der Solarstrom könnte beispielsweise nach Deutschland exportiert werden.

© IWR, 2015

Zusätzliche Infos und News zum Thema Solarenergie:
Direkt zur Greenpeace-Kampagne "Solarization of Greece"
Aus 2011: Schäuble sieht Solarstrom als mögliches Exportgut für Griechenland
Aus 2012: Griechenland: Weitere Kürzung der PV-Einspeisetarife
Photovoltaik bei IBC Solar

05.08.2015

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen