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DLR stellt 2016 weltweit größte künstliche Sonne fertig

Köln - Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beschränkt sich bei seinen Forschungen nicht nur auf die Luft- und Raumfahrt, sondern ist auch in Themenfeldern wie Energie oder Verkehr tätig. Bei einer Pressekonferenz wurden nun die Ziele des DLR für das laufende Jahr aufgezeigt. Unter anderem soll in Jülich der weltweit größte Hochleistungsstrahler fertiggestellt werden, eine Art künstliche Sonne für die Solarforschung.

Das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland mit rund 8.000 Mitarbeitern in über 30 Instituten an 16 Standorten und einem Jahresetat von rund 870 Mio. Euro wird Ende des Jahres den Hochleistungsstrahler SynLight in einem eigens dafür errichteten Gebäude des Technologiezentrums Jülich (TZJ) fertigstellen.

SynLight erreicht das 10.000-fache der natürlichen Sonnenstrahlung
Rund 150 Lampen können dann eine Lichtintensität erzeugen, die mindestens dem 10.000-fachen der natürlichen Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche entspricht. Mit der künstlichen Sonne können die Solarforscher des DLR unabhängig von Wetterbedingungen und Jahreszeit experimentieren und so ihre Forschungsarbeiten schneller vorantreiben, teilte das Institut mit. Die künstliche Sonne sorge zudem für die immer gleichen, fest definierten Strahlungsbedingungen, was eine bessere Auswertung und Einordnung von wissenschaftlichen Versuchen ermöglichen soll. Vor allem werden die Wissenschaftler mit der neuen Anlage intensiv an neuen Verfahren zur Herstellung solarer Treibstoffe arbeiten und neue Komponenten für Solarkraftwerke entwickeln und testen. Die Bauarbeiten für das Gebäude, das in Sichtweite vom Solarturm Jülich entsteht, haben im Juli 2015 begonnen. Nach dem ersten Inbetriebnahme in einem DLR-Pilotprojekt soll die größte künstliche Sonne der Welt ab Anfang 2017 für solare Bestrahlungstests aus Forschung und Industrie bereit ein.

NRW und Bund beteiligen sich an größter künstliche Sonne der Welt
Insgesamt werden 149 Kurzbogenlampen mit Reflektoren von etwa einem Meter Durchmesser in einer 15 Meter hohen Stahlkonstruktion montiert. Die Reflektoren können variabel eingestellt werden, so dass das Licht entweder auf einen Punkt fokussiert wird oder über eine größere Fläche verteilt auftreffen kann. Bernhard Hoffschmidt, Direktor am Institut für Solarforschung, fasst zusammen: „Die neue Forschungsanlage SynLight wird die größte künstliche Sonne der Welt sein. Sie bietet den Herstellern von Komponenten sowie Entwicklern von Verfahren für solarthermische Kraftwerke, der solaren Chemie und der Raumfahrt ideale Testmöglichkeiten.“

Die Anlage wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW (MKULNV) mit 2,4 Millionen Euro sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit einem Betrag von 1,1 Millionen Euro gefördert. Zur Höhe der Gesamt-Investitionen für dieses Projekt liegen derzeit keine Angaben vor.

© IWR, 2016

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21.01.2016

 



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