Photovoltaik-Ausbau in Europa erreicht 100.000-MW-Meilenstein

Brüssel – Der Solarmarkt Europa erreicht einen Meilenstein. Beim Photovoltaik-Ausbau in Europa wird im zweiten Quartal wohl das Ausbauvolumen von 100.000 Megawatt überschritten. Ein Grund zum Feiern, auch wenn die Verteilung auf die einzelnen Teilmärkte alles andere als gleichmäßig ausfällt.

Die Zahlen stammen vom US-Analysehaus IHS und wurden nun vom europäischen Solarenergieverband SolarPower Europe aufgegriffen. Der Verband plant im September eine Party aus diesem Anlass.

Solarenergie von der Nische zur wettbewerbsfähigen Energieform
Der Ausbau der Photovoltaik (PV) ist europaweit und global in den letzten Jahren beeindruckend verlaufen. Wie SolarPower Europe betont, waren im Jahr 2005 in Europa gerade einmal etwa 3.000 Megawatt (MW) installiert. In gut zehn Jahren sind also 97.000 MW Photovoltaik(PV)-Leistung hinzugekommen. Der Solarverband hofft nun auf Impulse für die Installation von weiteren 100.000 MW. Verbands-Präsident Oliver Schäfer erklärte, dass die Solarenergie vor einigen Jahren noch als Nischen-Anwendung angesehen wurde. Nun sei sie ein wichtige Baustein im Energiesystem. Inzwischen sei die Solarenergie eine der wettbewerbsfähigsten Energieformen in Europa, so Schäfer.

Ungleiche Verteilung: 40 Prozent der PV-Leistung in Deutschland
Allerdings kann beim genauen Blick auf einzelnen Teilmärkte in Europa nicht von einer gleichmäßigen Verteilung gesprochen werden. Denn allein auf Deutschland entfallen etwa 40.000 der 100.000 MW. Auch wenn der aktuelle Zubau in Deutschland scharf abgebremst wurde, ist vor allem in den Jahren 2010 bis 2012 mit jeweils gut 7.000 MW ein erhebliches Volumen installiert worden. 2015 ist Deutschland allerdings nur noch auf etwa 1.400 MW gekommen. Weitere wichtige europäische Photovoltaik-Märkte sind bzw. waren Italien (Stand Ende 2014: rd. 18.600 MW), Frankreich (rd. 5.700 MW) und Großbritannien (rd. 5.300 MW).