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Bloomberg: Billige Kohle hält globale Energiewende nicht auf

London / New York – Die Experten von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) kommen in einer aktuellen Studie zu dem Schluss, dass die globale Energiewende im Stromsektor sich nochmals beschleunigen wird. Hauptgrund seien die sinkenden Kosten für Solar- und Windenergie. Daran ändern auch geringe Preise für Kohle und Erdgas nichts.

Laut dem aktuellen New Energy Outlook 2016 von BNEF werden die Kosten für Wind- und Solarenergie noch schneller sinken als bislang gedacht. Die Studie spielt verschiedene Szenarien für die Zeit von 2016 bis 2040 durch. Der leitende Studienautor Seb Henbest erwartet im Zeitraum 2016 bis 2040 globale Investitionen in Erneuerbare in Höhe von mehreren Billionen US-Dollar. Allerdings sei dies nicht ausreichend, um das UN-Klimaziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad zu erreichen.

Klima: Globale CO2-Emissionen 2040 höher als 2015

Hinsichtlich der Entwicklung der weltweiten CO2-Emissionen seien die Nachrichten gemischt, so BNEF. In China erwarte man aufgrund des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums einen Höhepunkt der Emissionen im Jahr 2025. Doch aufgrund erhöhter Kohleverstromung in Indien und anderen asiatischen Märkten gehen die Fachleute davon aus, dass die globalen Emissionen 2040 sogar um fünf Prozent über dem Niveau von 2015 liegen werden.

Deutliche Kostendegressionen bei Wind- und Solarstrom
BNEF geht davon aus, dass die Preise für Kohle und Gas niedrig bleiben. Vor allem aber werden die Kosten für Energie aus Wind und Sonne steil abfallen. Nach den Berechnungen von BNEF sinken die Kosten für Windstrom bis 2040 um gut 40 Prozent und für Strom aus Photovoltaik-Anlagen sogar um etwa 60 Prozent. Das mache diese beiden Energietechnologien in vielen Ländern im Laufe der 2020er Jahre zu den günstigsten Arten der Stromerzeugung überhaupt. In den 2030er Jahren wird die dann in den allermeisten Märkten der Welt so sein. BNEF geht davon aus, dass bis zum Jahr 2040 etwa 2,1 Billionen US-Dollar in Stromerzeugungskapazitäten auf Basis fossiler Energie und weitere 7,8 Billionen US-Dollar in Anlagen auf Basis regenerativer Energien gesteckt werden. Unter den erneuerbaren Energien entfällt auf die Solarenergie mit 3,4 Billionen US-Dollar der größte Teil, gefolgt von Windenergie on- und offshore mit 3,1 Billionen US-Dollar.

Boom bei Elektromobilität und Haus-Stromspeichern
Einen Boom erwartet BNEF zudem in den Bereichen Elektromobilität und Stromspeicherung. Der Report kommt zu dem Schluss, dass die Elektroautos rund um den Globus im Jahr 2040 etwa acht Prozent des erzeugten Stroms weltweit benötigen, es geht dabei um gut 2,7 Billionen Kilowattstunden (kWh) Strom.
Eine rasante Entwicklung erwarten die BNEF-Analysten zudem im Bereich der kleinen Stromspeicher: Aufgrund des Elektroauto-Booms werden die Kosten für Lithium-Ionen-Speicher sinken, die so auch im Bereich der Hausenergie eine immer größere Rolle spielen. BNEF geht davon aus, dass die globale Speicher-Kapazität von 400.000 kWh in 2015 auf fast 760 Mio. kWh in 2040 steil ansteigen wird.

Goldene Erdgas-Zeiten fallen aus
BNEF-Ökonomin Elena Giannakopoulou ergänzte, dass man keine goldenen Zeiten für Erdgas erwarte, mit Ausnahme von Nordamerika. Die globalen Stromerzeugungs-Kapazitäten durch erneuerbare Energien werden die Leistung der Erdgaskraftwerke nach den Berechnungen von BNEF im Jahr 2027 überholen. Weitere zehn Jahre später, im Jahr 2037 werden die Erneuerbaren dann auch die Kohlekraftwerke überholen.

© IWR, 2016

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15.06.2016

 



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