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Größter E-Auto-Ladepark Europas in Bau

© Florian Vreemann© Florian VreemannWittenberg/Hilden - Elektromobilität macht besonders dann Sinn, wenn die E-Autos mit erneuerbarer Energie geladen werden. Diesem Ansatz folgend wird in Nordrhein-Westfalen am Autobahnkreuz Hilden derzeit der Ladepark „Seed & Greet“ gebaut.

Am Autobahnkreuz Hilden in Nordrhein-Westfalen haben die Bauarbeiten für Europas größten Ladepark für Elektrofahrzeuge begonnen. Mehr als 100 Ladeplätze verschiedener Betreiber werden künftig bereitstehen. Ausgestattet wird die Anlage, die vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden soll, mit Stromspeicher-Containern von Tesvolt. Initiator des Projektes ist ein Bio-Bäcker aus Hilden.

Laden mit 100 Prozent grünem Strom am Autobahnkreuz Hilden
Rund 235.000 Fahrzeuge passieren den Autobahnknotenpunkt Kreuz Hilden zwischen A3 und A46 in Nordrhein-Westfalen täglich. Auf einer Fläche von 12.000 Quadratmetern entsteht hier derzeit das größte Ladepark-Projekt Europas mit insgesamt 114 Ladeplätzen verschiedener Betreiber, darunter 40 Supercharger der neuen V3-Generation von Tesla und 22 Schnellladeplätze des holländischen Anbieters Fastned mit einer Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt (kW). Dazu kommen weitere acht öffentliche Ladeplätze mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW und 44 Ladeplätze für Mitarbeiter und Mieter, die der Initiator des Ladeparks „Seed & Greet“, der Bio-Bäcker Roland Schüren aus Hilden, selbst betreibt. Alle Ladeplätze sollen zu 100 Prozent mit grünem Strom versorgt werden, den u.a. eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von über 700 Kilowatt Peak auf den Carports des Ladeparks liefert. Im August soll der erste Bauabschnitt mit etwa der Hälfte der Ladesäulen eingeweiht werden.

Für die Speicherung des Stroms sind Stromspeicher-Container mit einer Gesamtkapazität von 2 Megawattstunden (MWh) vorgesehen, die vom deutschen Hersteller Tesvolt geliefert werden. Die Batteriespeicher des Wittenberger Herstellers werden einerseits Strom aus der Photovoltaikanlage sowie zwei kleinen Windkraftanlagen zwischenspeichern, um teure Lastspitzen zu kappen. Sie sollen aber auch grünen Strom aus dem Netz speichern, wenn er besonders günstig ist und das Stromnetz entlasten, wenn mehr Strom im Netz ist, als abgenommen wird.

Nach Angaben von Tesvolt hatte der Energieberater und technischer Generalplaner des Projektes Gregor Hinz vor dem Hintergrund des Anforderungsprofils, dass die Speicher jederzeit und schnell be- und entladen werden können, drei Gewerbespeicher-Hersteller in der engeren Auswahl für das Ladepark-Projekt. Tesvolt habe sich am Ende durchgesetzt, weil der Speichercontainer TPS flex sehr viel Leistung auf verhältnismäßig kleinem Raum biete und als einer der wenigen auf dem Markt die hohen technischen Anforderungen erfüllen konnte, so Tesvolt.

Energetisches Gesamtkonzept bei Konzeption des Ladeparks im Blick
Neben dem Ladepark entstehen am Standort auch Bürogebäude und Gastronomie mit einem vertikalen Gewächshaus, das sich auf 1.000 qm über vier Stockwerke erstreckt. In dem Gewächshaus sollen Salat, Erdbeeren und Blaubeeren für den Bedarf der Bäckerei kultiviert werden. Während des Ladevorgangs können Autofahrer das Bäckerei-Cafe-Bistro mit eigener Bio-Backstube nutzen oder das Vertical Farming-Gewächshaus besuchen. Die Abwärme der Backstube wird für Heizung, Warmwasser und das Gewächshaus genutzt.

Mit dem Ladepark „Seed & Greet“ wolle er zeigen, dass Klimaschutz nicht nur ein ökologisches Muss sei, sondern dass er sich auch ökonomisch rechne, so Bio-Bäcker Roland Schüren, der beobachtet hat, dass sich das Mehl seiner Biolandwirte im Zuge der Trockenheit der letzten Jahre viel schwerer verarbeiten lässt. Schüren hat bereits vor zwölf Jahren seine Backstube am Standort Hilden auf ein ausgeklügeltes Energiekonzept umgestellt und dafür mehrere Auszeichnungen erhalten. Mit Erdgas- und Elektroautos beliefert er 20 Filialen mit seinen Backwaren und beschäftigt insgesamt 260 Mitarbeiter.


© IWR, 2020


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22.04.2020

 



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