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SolarWorld-Gläubiger stimmen Schuldenschnitt zu

Bonn – Der erste Schritt für die Rettung von Solarworld ist geschafft: Auf der Gläubigerversammlung am Montag stimmten 99,96 Prozent der Anwesenden für das Restrukturierungskonzept des angeschlagenen Photovoltaik-Unternehmens. Am morgigen Dienstag müssen weitere Gläubiger dem Plan zustimmen, bevor er Mittwoch der außerordentlichen Hauptversammlung vorgelegt werden kann.

"Ich bin 100 Prozent sicher, dass das klappt", hatte SolarWorld-gründer Frank Asbeck noch am Mon tag kurz vor Beginn der Veranstaltung dem „WDR“ gesagt – und sollte recht behalten. Dieses Mal erreichte das Unternehmen nicht nur die Mehrheit, sondern auch das notwendige Anwesenheitsquorum. 35,78 Prozent des ausstehenden Anleihekapitals waren zugegen. Die Inhaber der Schuldverschreibung 2011/2016 (ISIN: XS0641270045/WKN: A1H3W6) verzichten nun auf 55 Prozent ihrer Forderungen und tauschen den verbliebenen Rest gegen Aktien. Am Dienstag ist die Gläubigerversammlung der Schuldverschreibung 2010/2017 (ISIN: XS0478864225/WKN: A1CR73) an der Reihe.

Finale auf SolarWorld-hauptversammlung
Mittwoch schließlich müssen die Aktionäre auf der außerordentlichen Hauptversammlung dem Sanierungsplan. Dieser sieht auch einen Kapitalschnitt vor. Ihnen blieben dann nur noch fünf Prozent der Anteile. Die Gläubiger würden ihre verbliebenen Forderungen in Aktien tauschen. Gleichzeitig will Asbeck aus seinem Privatvermögen zehn Mio. Euro zuschießen, womit er wieder auf 21 Prozent der Solarworld-Anteile aufstocken könnte. Qatar Solar will 35 Mio. Euro investieren und soll dafür 29 Prozent erhalten. Zudem vergibt das Unternehmen noch 50 Mio. Euro als Kredit.

Im Vorfeld hatten Gläubigervertreter eine Annahme des Restrukturierungskonzepts empfohlen:
„Die vorgeschlagene Restrukturierung ist immer noch besser als die Insolvenz“, sagte Unternehmensberater Frank Günther am Donnerstag laut „Börsen-Zeitung“ in einer Telefon-Pressekonferenz. Zusammen mit dem Rechtsanwalt Alexander Elsmann gab er die Empfehlung zur Annahme des Schuldenschnitts. Zudem verwies Elsmann darauf hin, dass die Gläubiger bei einer Insolvenz erst nach einigen Jahren mit Geld rechnen könnten – nach Abzug der Kosten. Dem „ambitionierten“ Restrukturierungskonzept räumt er dagegen größere Chancen ein, auch wenn auf Risiken wie die Siliziumverträge und die unsichere Marktentwicklung hingewiesen wurde. Günther gab sich dennoch zuversichtlich, dass die SolarWorld-Sanierung selbst ohne den beabsichtigen, aber nicht vertraglich fixierten, Einstieg der katarischen Qatar Solar gelingen könne.

Die SolarWorld-Aktie machte nach Bekanntgabe der Entscheidung einen Sprung von knapp zwölf Prozent auf 0,57 Euro.

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© IWR, 2013

05.08.2013

 



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