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Nord- und Ostsee im Hitzestress: 2025 mit wärmsten Temperaturen seit Messbeginn - BSH registriert mehr Extremereignisse

© BSH© BSHHamburg - Der Sommer 2025 war nicht nur an Land außergewöhnlich warm. Auch Meeresgebiete wie Nord- und Ostsee erreichten historische Temperaturwerte. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sieht darin klare Anzeichen für den fortschreitenden Klimawandel und warnt vor einer Zunahme von marinen Wetterextremen.

Das BSH meldete für den Juni, Juli und August 2025 außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen in der Nordsee. Große Bereiche verzeichneten Oberflächentemperaturen, die 2 Grad und mehr über dem langjährigen Mittel von 1997 bis 2021 lagen. Auch in der Ostsee lagen die Temperaturen zum Teil um mehr als 2 Grad über dem langjährigen Mittel. Zunehmend im Fokus stehen marine Hitzewellen, d.h., definierte Perioden außergewöhnlich hoher Meerestemperaturen über mehrere Tage oder Wochen. Im Frühjahr 2025 registrierte die BSH-Station „Leuchtturm Kiel“ mit 55 Tagen die bislang längste Hitzewelle seit Beginn der Messungen 1989.

Rekordtemperaturen in der Nordsee
Die Nordsee hat im Sommer 2025 nach den vorläufigen Ergebnissen historische Temperaturwerte erreicht. Nach Angaben des BSH lag die mittlere Oberflächentemperatur in den Sommermonaten bei rund 15,7 Grad Celsius - der höchste Wert seit Beginn der systematischen Messungen 1969. „Damit wird 2025 der wärmste Sommer für die Nordsee, knapp vor den Rekordsommern 2003 und 2014, wenn sich diese Zahlen in den nächsten Tagen bestätigen. Auf jeden Fall gehört der Sommer 2025 zu den drei wärmsten seit Beginn der Messungen 1969“, erklärte Dr. Tim Kruschke, Leiter des Referats Marine Klimafragen am BSH.

Besonders stark war die Erwärmung in der westlichen und südwestlichen Nordsee bis in den Ärmelkanal hinein, wo großflächig Extremtemperaturen mit bis zu 2 Grad und mehr über dem langjährigen Mittel vorherrschten. Die Deutsche Bucht und die östliche Nordsee verzeichneten Abweichungen von bis zu 1,3 Grad.

„Im Juli und August waren die oberflächennahen Wasserschichten der Nordsee regional deutlich wärmer als 2024, die Temperaturen lagen teilweise 2 bis 3 Grad höher. Wir sehen einen Zusammenhang mit einer ausgeprägten marinen Hitzewelle vor Norwegen in diesem Sommer, die sich bis in die Nordsee hinein auswirkte - ein Phänomen, das in Zeiten des Klimawandels vermehrt auftritt“, so Dr. Dagmar Kieke, Fahrtleiterin und Leiterin des Referats Ozeanographische Bewertungen beim BSH, über die aktuellen Analyseergebnisse.

Auch Ostsee deutlich über dem Mittel
Die Ostsee zeigte ebenfalls ungewöhnlich hohe Temperaturwerte. Laut BSH lag die durchschnittliche Oberflächentemperatur im Sommer 2025 bei etwa 16,7 Grad Celsius. In der südwestlichen Ostsee, einschließlich der deutschen Gewässer, lagen die Werte um bis zu 1,5 Grad über dem Mittel der Referenzperiode 1997 bis 2021. Im äußersten Norden wurden sogar Abweichungen von über 2 Grad gemessen.

„Die Ostsee erwärmt sich langfristig schneller als die Nordsee“, so Dr. Kerstin Jochumsen, Leiterin der Abteilung Meereskunde beim BSH. Seit 1990 sei die mittlere Temperatur dort bereits um fast 2 Grad gestiegen - ein signifikanter Trend, der durch langfristige Messreihen bestätigt wird.

Klimawandel als Treiber - BSH liefert belastbare Langzeitdaten
Die außergewöhnlichen Temperaturwerte sind laut BSH kein isoliertes Phänomen, sondern Ausdruck langfristiger klimatischer Veränderungen. Das BSH beobachtet die Meeresoberflächentemperaturen in Nord- und Ostsee kontinuierlich mithilfe von Satellitendaten, stationären Sensoren und Messungen von Forschungsschiffen. Die Berechnungen für den Sommer 2025 basieren auf wöchentlichen Mittelwerten aus Juni, Juli und August und werden mit dem langjährigen Mittel verglichen.

Bild: Abweichung des Sommermittels der Oberflächentemperaturen in 2025 zum langjährigen Sommermittel von 1997 bis 2021 für die Nordsee (links) und für die Ostsee (rechts), Stand: 27.08.2025 © BSH


Die Daten sind Teil des DAS-Basisdienstes „Klima und Wasser“, mit dem das BSH die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) unterstützt. Ziel ist es, Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und Wirtschaft mit wissenschaftlich fundierten Informationen zu versorgen.

Die Entwicklung der Extremereignisse ist Thema des Extremwetterkongresses am 24. und 25. September in Hamburg, auf dem das BSH weitere Analysen präsentieren wird.


© IWR, 2025


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02.09.2025

 



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