Solarthermiemarkt Deutschland
Die Entwicklung des Solarthermiemarktes in Deutschland ist eng mit den Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene verknüpft (Marktanreizprogramm (MAP) von 1999 sowie die beiden Vorgängerprogramme 100 Mio.- und 200-Mio.-DM-Programm).
Ein erstes Zubaumaximum war im Solarthermiesektor im Jahr 2001 zu verzeichnen, danach kam es 2002 bedingt durch Anpassungen im MAP-Programm zu einer deutlichen Marktkorrektur. Anschließend schwenkte die Branche bis 2006 wieder sukzessive auf einen Wachstumspfad ein. Das beste Jahr verzeichnete die Solarthermiebranche 2008.
Öl- und Gaspreise belasten Solarthermie-Ausbau
Seitdem Jahr 2008 ist die Marktentwicklung rückläufig. Schwierigkeiten bereiten der Solarthermiebranche die niedrigen Öl- und Gaspreise der letzten Jahre. Hinzu kommt ein wachsender Wärmepumpenmarkt im Neubaubereich, der dafür sorgt, dass der Anteil von Gas-Solar-Kombinationssystemen zurückggeht. Des Weiteren kann sich auf die Wahl des Heizungssystems auch die Empfehlung eines Installationsbetriebs auswirken. Wenn dieser dem Kunden ein Heizkonzept ohne solarthermische Systemkomponente empfiehlt, so beeinflusst das oft die Kundenentscheidung.
Jahr | Neuinstallationen [MWth] |
Gesamtleistung [MWth] |
2022 | 360 | 14.400 |
2021 | 200 | 14.040 |
2020 | 330 | 13.850 |
2019 | 200 | 13.520 |
2018 | 320 | 13.320 |
2017 | 320 | 13.000 |
2016 | 390 | 12.680 |
2015 | 530 | 12.290 |
2014 | 580 | 11.760 |
2013 | 650 | 11.180 |
2012 | 715 | 10.530 |
2011 | 780 | 9.815 |
2010 | 780 | 9.035 |
Daten: BSW Solar, ESTIF, IWR, eigene Berechnung © IWR, 2023 |
Markt für große Solartermieanlagen für die Fernwärmenutzung zieht 2022 an
In Deutschland verzeichnet die Branche im Segment großer Solarthermieanlagen für die Fernwärmenutzung im Jahr 2022 einen Rekord bei den in Betrieb gegangenen Anlagen. Auf der Grundlage von Daten, die das Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites) im Rahmen des Projektes Solnet-Plus erhoben hat, wurden 2022 Anlagen mit einer Solarkollektorfläche von rd. 33.880 m2 neu in Betrieb genommen. Der Gesamtbestand hat sich damit 2022 auf 49 Anlagen mit einer Gesamtkollektorfläche von 146.200 m2 erhöht. Die rechnerische Wärmeleistung der Fernwärme-Solarthermieanlagen liegt bei bis zu 102 MW. Bis auf das Saarland und Bremen sind mittlerweile in jedem Bundesland solarthermische Großanlagen mit Anbindung an das Fernwärmenetz erfasst.