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German Renewables Award 2025: Preisträger zeigen Fortschritte in zentralen Feldern der Energiewende

© Daniel Reinhardt/EEHH GmbH© Daniel Reinhardt/EEHH GmbHHamburg - Seit dem Jahr 2012 überreicht das Branchennetzwerk Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) jährlich den Branchenpreis German Renewables Award. In diesem Jahr wurde der Preis zum vierzehnten Mal in fünf Kategorien vergeben. Zusätzlich würdigt die Jury in einer eigenen Kategorie die Medienarbeit von Journalisten.

Der German Renewables Award 2025 zeigt die wachsende Dynamik der Energiewende: Von Hochtemperaturdämmung über Abwasserwärmenutzung bis zu mobilen Wasserstoffsystemen wurden wegweisende Lösungen ausgezeichnet. Die diesjährigen Preisträger senden ein klares Signal für technologischen Fortschritt in der klimaneutralen Energieversorgung.

Fünf Award-Kategorien - ein gemeinsames Ziel: Klimaneutralität
Mit mehr als 60 Bewerbungen spiegelt der Award die Breite aktueller Innovationsfelder wider. Besonders die Wärmewende stand im Mittelpunkt - ebenso wie der Rekord beim Medienpreis, der 2025 erstmals in zwei Kategorien (Online/Print und Audiovisuell) vergeben wurde. „Viele der Gewinner*innen zeigen, wie wichtig es ist, technologische Entwicklungen für die klimaneutrale Energieversorgung von morgen konsequent weiterzudenken und zielstrebig zu optimieren. So werden die Innovationen von heute zu Game-Changern für die Klimaneutralität von morgen“, kommentierte Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters EEHH, die Preisverleihung. „Die German Renewables Awards setzen auch in diesem Jahr ein starkes Zeichen für Innovation und Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien. Mit der Auszeichnung herausragender Projekte und Persönlichkeiten fördert Hamburg die Entwicklung nachhaltiger Technologien und unterstreicht seine Rolle als Impulsgeber für die Energiewende in Deutschland und Europa“, ergänzte Katharina Fegebank, Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.

1. Wärmewende im Fokus: Produktinnovation des Jahres
Die Auszeichnung für die Produktinnovation ging an Kingspan-LOGSTOR. Deren PIR-Dämmung ermöglicht in Fernwärmenetzen eine Dauertemperatur von 159 Grad ohne Materialdegradation. „Wir stecken jedes Grad in die Wärmewende. Nur mit einer erfolgreichen Wärmewende gelingt auch die Energiewende“, sagte Technical Solutions Manager Patrick Hollstein. Effizienzgewinne und geringere Leitungsquerschnitte könnten künftig Wärmekosten senken und Netzausbau beschleunigen.
Zu den weiteren Bewerbungen zählten Amperecloud mit einer KI-Plattform zur Überwachung erneuerbarer Assets sowie Enviria mit einer Dual-Batteriespeicher-Lösung für optimierten Eigenverbrauch. Die Jury wählte aus insgesamt sieben Bewerbungen den Sieger.

2. Projekt des Jahres: Abwasser als Energiequelle
Als „Blaupause und Standard für die Zukunft“ würdigte Juror Prof. Dr. Martin Oldeland das Projekt der Naturstrom AG, das in der Kategorie Projekt des Jahres das Rennen machte. Im Kölner Quartier Lück wird städtisches Abwasser zur Wärmegewinnung genutzt, ergänzt durch Solarenergie - eine vollständig fossilfreie Versorgung.

Die Hochschule Flensburg bewarb sich mit dem Projekt „CERO2“, das städtische Energieszenarien für Emissionsreduktion modelliert. Die Stadtreinigung Hamburg präsentierte ein Konzept für eine klimaneutrale Ladeinfrastruktur mit AC-, DC- und Wasserstoffangeboten. Insgesamt lagen sechs Bewerbungen vor.

3. Wasserstoffinnovation des Jahres: Kompakte Energiesysteme für globale Märkte
Die Helmut-Schmidt-Universität und das Helmholtz-Zentrum hereon setzten sich mit ihrer „Smart-Energy-Transform-Box“ in der Kategorie Wasserstoffinnovation des Jahres durch. Das H2-basierte Energiesystem koppelt Energieerzeugung und -bedarf in einer mobilen Einheit. „Die Klimathematik ist keine nationale, sondern eine internationale“, betonte Prof. Dr. Julian Jepsen.
Weitere Bewerbungen reichten HY.City.Bremerhaven mit einem Wasserstoff-Ökosystem von Elektrolyse bis Mobilität ein sowie der Hamburg Airport, der einen H2-betriebenen Gepäckschlepper testet. Fünf Projekte standen im Wettbewerb.

4. Studierendenarbeit des Jahres: Forschung zu Sorptionsprozessen und Netzstabilität
Der Preis für die beste Studierendenarbeit ging an Jan Segura Schreiber (TU Hamburg). In seiner Masterarbeit „Entropieproduktionsmechanismen in einem Sorptionsrad“ analysiert er ein Verfahren, das sich zur Nutzung von Abwärme in Lufttrocknungsprozessen eignet. Die Lufttrocknung ist ein sehr großer Energieverbrauchsfaktor in der Batteriefertigung.

Weitere Arbeiten beschäftigten sich mit Auktionsstrategien im Bereich erneuerbarer Energien sowie einem neuartigen Messkonzept zur Netzstabilität in PV-Anlagen. Drei Absolventen reichten ihre Abschlussarbeiten für die Kategorie „Studierendenarbeit des Jahres“ ein.

5. Medienpreise: Print/Online und Audiovisuell
Mit dem Artikel „Die Sonnenflut“ gewannen Florian Güßgen und Stefan Hajek (WirtschaftsWoche) den Medienpreis in der Kategorie Print. Güßgen betonte: „Das Thema Verteilnetze ist in Redaktionen schwer zu verkaufen. Dabei handelt es sich um den Flaschenhals der Energiewende. Die Erneuerbaren befinden sich aktuell in einer Krise, müssen aber unbedingt weitermachen.“ Auf den Plätzen zwei und drei landeten Aline Pabst („Windkraft, einfach Nein? Von Abrissbirnen und Vogelflüsterern im Saarland") und Hanno Böck („Was aus der E-Fuels-Produktion in Chile wurde“).

Den erstmals vergebenen Audiovisuell-Preis erhielt Susanne Brahms für ihren Arte/NDR-Fernsehbeitrag „Windparks im Meer – Chance oder Risiko für die Natur?“ Besonders „einfühlsam“ habe Gewinnerin Susanne Brahms den Zielkonflikt zwischen Klima- und Naturschutz in Offshore-Windparks dargestellt, so Jurorin Monika Rössiger. Mit ihrem Beitrag verwies Brahms Dirk Asendorpf mit seinem Beitrag „Windkraft auf dem Meer“, ausgestrahlt in „DLF Kultur“, und Nils Naber, NDR, mit „Strom wegwerfen statt nutzen“ auf die Ränge.

Lebenswerk: Auszeichnung für europäische Windpionierarbeit
Das Lebenswerk wurde Giles Dickson verliehen, der seit 2015 den Windenergieverband Wind Europe leitete. Laut Branchenkennern hat er maßgeblich zum Hochlauf der Windenergie in Europa beigetragen. „Drei Dinge sollten beim Ausbau der Windenergie an Land und auf See immer im Vordergrund stehen: Akzeptanz der Bevölkerung, Wachsamkeit gegenüber kursierenden Desinformationen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Lieferkette“, betonte Dickson bei der Preisverleihung.


© IWR, 2025


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25.11.2025

 



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