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RWE setzt auf Photovoltaik-Großprojekte im Nahen Osten und Afrika

Essen - 2015 hat sich das operative Ergebnis von RWE Innogy, der Sparte für erneuerbare Energien im RWE-Konzern, gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich mehr als verdoppelt. RWE zählt sich zu den fünf größten Betreibern von Offshore-Windparks weltweit und ist mit einer installierten Leistung von 2.000 Megawatt einer der größten Betreiber von Onshore-Windparks in Europa. Auch die Photovoltaik soll wieder eine größere Rolle spielen.

RWE plant den Eintritt in neue Märkte sowie in die "großflächige Photovoltaik". Zudem werden weitere Zukäufe in Aussicht gestellt. Das Wachstum soll durch den geplanten Börsengang einer neuen Tochtergesellschaft ermöglicht werden. Solarenergie war beim Essener Energiekonzern lange Zeit ein Randthema und ist erst 2012 unter dem aktuellen CEO Peter Terium wieder auf die Agenda gekommen. An der Börse kommen diese Pläne gut an: Im Handel am Mittwoch (13.01.2015) klettert das RWE-Papier bislang um 2,8 Prozent auf 11,34 Euro (Stand 16:56 Uhr, Xetra).

Innogy-Chef Bünting bestätigt "Erweiterung des Portfolios um große Photovoltaik-Projekte"
Terium betonte: "Mit der Entscheidung, Erneuerbare, Netze und Vertrieb in einer Tochtergesellschaft mit eigenem Zugang zum Kapitalmarkt zu bündeln, legen wir die Basis für weiteres Wachstum in diesen Zukunftsfeldern. Wir wollen rund zehn Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft gegen Ende des Jahres im Zuge einer Kapitalerhöhung an der Börse platzieren. Gut die Hälfte der Erlöse des Börsengangs ist nach gegenwärtiger Planung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien vorgesehen."

Hans Bünting, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy, ergänzte: "Wir werden den eingeschlagenen Erfolgskurs halten und prüfen, in welchen Technologien und Regionen wir wachsen können. Wir setzen uns aber, anders als in der Vergangenheit, keine Zielgrößen hinsichtlich installierter Megawatt. Denn es geht primär um Rendite." Insgesamt sehe man vier wesentliche Säulen für weiteres Wachstum. Bünting zählte auf: "Anteile an Projekten erhöhen, organisches Wachstum bei On- & Offshore, Einstieg in neue Märkte und Erweiterung des Portfolios um große Photovoltaik-Projekte."

Photovoltaik-Projekte im Nahen Osten, Nordafrika und der Türkei
RWE sieht im Bereich erneuerbare Energien Wachstumschancen für Onshore-Wind auch in neuen Märkten wie Irland, den USA und der Region MENAT (Naher Osten, Nordafrika, Türkei). Zudem plant RWE ein eigenes Geschäftsfeld für große Photovoltaik-Projekte. Im Fokus der Investitionen stehen sonnenreiche Regionen wie die MENAT-Region. "In der MENAT-Region verfolgen wir einen schrittweisen Markteintritt im Bereich der Photovoltaik. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums und der raschen wirtschaftlichen Entwicklung haben diese Staaten sich ambitionierte Wachstumsziele für den Ausbau der Stromerzeugung gesetzt. Erneuerbare spielen dabei eine prominente Rolle", so Bünting weiter.

Erst Ende des Jahres 2015 haben sich RWE und die Projektentwicklungssparte von Jinkosolar, einem chinesischer Solarmodulhersteller, für die Teilnahme an der Ausschreibung des derzeit größten Solar-Projektes in der Region qualifiziert. Es geht um eine 800-Megawatt-Photovoltaik-Anlage in Dubai. Die Unternehmen haben sich für das Bieterverfahren zu einem Konsortium zusammengeschlossen, an dem RWE 51 Prozent und Jinkosolar 49 Prozent halten. Nach Fertigstellung der Anlage soll sie zu 60 Prozent Eigentum der Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) sein. 40 Prozent sollen von einem Partner oder Konsortium gehalten werden.

RWE und die Photovoltaik: Wechselhafte Beziehung

Die Beziehung zwischen RWE und der Photovoltaik ist wechselhaft. 1979 begann die RWE-Tochter Nukem mit der Entwicklung von Silizium-Solarzellen und Modulen. Aus diesem und weiteren PV-Entwicklungszweigen bildete sich 1994 die Angewandte Solarenergie GmbH (ASE), eine RWE-Tochter in Alzenau in Bayern. 2002 gründeten RWE und Schott das Joint Venture RWE Schott Solar, aus dem sich RWE aber 2005 zurückzog. In den Folgejahren hat RWE das Thema Photovoltaik nur auf Minimalniveau verfolgt. Inzwischen hat der Konzern die Solarenergie wieder stärker in den Fokus gerückt.

© IWR, 2016

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13.01.2016

 



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