Energieversorger Trianel schreibt erstmals rote Zahlen
Aachen - Die Stadtwerke-Kooperation Trianel hat im Geschäftsjahr 2016 erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Verlust hinnehmen müssen. Trianel reagiert mit einem umfangreichen Restrukturierungsprogramm.
Trianel hat die für 2016 selbstgesetzten Unternehmensziele beim mit einem positiven Ergebnis von 0,3 Millionen Euro nicht erreicht. Stattdessen wurde einen Jahresfehlbetrag von 4,1 Mio. Euro erzielt. In Zukunft will sich Trianel auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für Stadtwerke konzentrieren.
Trianel-Umsatz stabil - hoher Margendruck - erneuerbare Energien erfolgreich
Die 2016 in etwa auf Vorjahresniveau erzielten Umsatzerlöse von saldiert rund 2,1 Milliarden Euro belegen nach Angaben von Trianel die weiterhin hohe Aktivität in ihrem Kerngeschäft Handel und Beschaffung. Insbesondere die digitalen Möglichkeiten für ein modernes Portfoliomanagement über das Trianel Desk und die diversen Handelsdienstleistungen von Trianel behaupten sich danach gut im Markt. „Unsere Umsatzentwicklung bei gleichzeitig sinkenden Renditen verdeutlicht aber auch den hohen Margendruck in der Energiewirtschaft“, betont Dr. Oliver Runte, Geschäftsführer der Trianel. Erfreut zeigt sich Trianel über die Projektentwicklung von Wind- und Photovoltaik-Projekten. „Bei der Entwicklung Erneuerbarer-Energien-Projekte haben wir uns als erste Adresse im kommunalen Umfeld etabliert und haben unsere Ziele sogar übererfüllt“, so Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH.
Smart Metering ausgebremst - niedrige Strompreise belasten
Bei der Entwicklung der Smart-Metering-Plattform sei man bei Trianel sehr gut aufgestellt, allerdings hätten 2016 die regulatorischen Unsicherheiten die Entwicklung noch ausgebremst. Die negative Ergebnisentwicklung im Jahr 2016 ergibt sich aus den anhaltend niedrigen Stromgroßhandelspreisen und den daraus resultierenden Verlusten aus den konventionellen Asset-Beteiligungen.
Restrukturierung und Konzentration auf Dezentralisierung und Digitales
Trianel hat 2017 bereits ein umfangreiches, dreijähriges Restrukturierungsprogramm gestartet. Im Fokus stehen Prozess- und IT-Optimierungen, ein Kosteneinsparungsprogramm sowie die Weiterentwicklung bestehender Geschäftsfelder. Das Handels- und Portfoliomanagementgeschäft bleibt weiterhin die wichtigste Säule, mit dem neu geschaffenen Bereich „Energiehandels-IT“ verfolgt Trianel eine interne Digitalisierungsstrategie. Trianel will sich auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für Stadtwerke konzentrieren, im Fokus stehen dabei die Geschäftsfelder Smart Metering, Elektromobilität und Energieeffizienz. Im Bereich erneuerbare Energien steht die zweite Ausbaustufe des Trianel Windparks Borkum im Vordergrund.
© IWR, 2017
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