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Hessen startet zentrales Kataster für Solardächer

Frankfurt am Main - In Hessen ist ein zentrales Solardachkataster im Pilotbetrieb an den Start gegangen. Betreut wird das Projekt von Prof. Dr. Martina Klärle, Prodekanin des Fachbereichs 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM), im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Dabei wurden interaktive Karten für 32 Kommunen zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Marburg entwickelt. Durch diese sollen Hausbesitzer über das Internet schnell und kostenlos erfahren können, ob sich eine Solaranlage auf dem eigenen Dach lohnt. Das Pilotgebiet schließt zunächst den Main-Taunus-Kreis, einen großen Teil der Stadt Frankfurt sowie Gemeinden aus den Landkreisen Gießen, Hoch-Taunus, Main-Kinzig, Rheingau-Taunus, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill ein.

41 Prozent der Dächer für Photovoltaik geeignet
Die Gesamtfläche des Projekts beträgt nach Angaben der Hochschule rund 1.000 Quadratkilometer und umfasst über 580.000 Gebäude. Das entspricht fünf Prozent der Landesfläche und zwölf Prozent des Gebäudebestandes. Einer ersten Auswertung zufolge sind 41 Prozent der Dächer im Pilotgebiet für die Gewinnung von Solarstrom und 51 Prozent für die solarthermische Nutzung geeignet. „Über ein Viertel des Gesamtstrombedarfs und damit 100 Prozent des Strombedarfs der privaten Haushalte könnten alleine auf den Dachflächen durch die umweltfreundliche Sonnenenergie abgedeckt werden. Dies entspräche der produzierten Strommenge, die derzeit von Atomkraftwerken bereitgestellt wird“, betont Klärle. Das Solardachkataster könne zudem mit anderen Datensätzen der Kommunen, beispielsweise zum Denkmalschutz, verknüpft werden, um den Informationsgehalt zu erhöhen.

Analysesystem wurde bereits mehrfach ausgezeichnet
Klärle entwickelte mit ihrem Forschungsteam in den Jahren 2006 bis 2008 unter dem Namen „SUN-AREA“ die Solarpotenzialanalyse mittels Laserscan-Daten, die jetzt für Hessen zum Einsatz kommt. Seit 2008 wurden nach Hochschulangaben für rund 350 Städte und Gemeinden „SUN-AREA“-Solarkataster erstellt. 2009 erhielt die FH-Professorin dafür den Deutschen Solarpreis. Das Land Baden-Württemberg zeichnete Klärle für ihre Forschungsaktivitäten im Jahr 2010 mit seiner Wirtschaftsmedaille aus. Auch die FH FFM würdigte ihre Professorin im November 2011 mit dem Innovationspreis des Fördervereins der Fachhochschule Frankfurt am Main für ihre Leistungen in Forschung und Transfer.

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09.05.2012

 



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