Brasilien will Solarenergie stärker nutzen

Münster, Rio de Janeiro - Die brasilianische Regierung plant offensichtlich die stärkere Nutzung der Solarenergie. Wie das Online-Portal EMFIS unter Berufung auf lokale Medien berichtet, beabsichtigt die zuständige Behörde in Brasilien, den Anteil der Solarenergie am Energiemix des Landes entsprechend zu erhöhen. Bislang seien erst einige größere Solaranlagen zu Forschungs- und Probezwecken in Betrieb. Nach Angaben der European Photovoltaic Industry Association (EPIA) sind in Brasilien derzeit PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt etwa 32 Megawatt (MW) Leistung installiert. Bezogen auf die Bevölkerung entspricht dies einer installierten Leistung von 0,2 Watt je Einwohner. Damit hinkt Brasilien anderen Schwellenländern wie Indien (0,4 Watt/Einwohner) und Mexiko (0,4 Watt/Einwohner) hinterher. In Europa liegt diese Kennziffer bei 79,4 Watt/Einwohner.

Erste Genehmigungen für Petrobras
Weiter teilte EMFIS mit, dass der brasilianische Energiekonzern Petrobras bereits eine Genehmigung zum Bau eines großen Solarparks erhalten habe. Andere Unternehmen befänden sich noch in der Warteschleife für die benötigte staatliche Bewilligung. Nach Angaben der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundeswirtschaftsministeriums gehen Branchenbeobachter davon aus, dass der Ausbau von großen PV-Anlagen und anderen Erneuerbare-Energien-Technologien mittelfristig über Versteigerungen von Stromerzeugungskontingenten gefördert werden könnte. Auf dieses Instrument setzt die Regierung seit der Ende 2009 ausgelaufenen zweiten Phase des PROINFA-Programms vor allem im Wind- aber auch im Biomassebereich. Bereits Ende letzten Jahres hätten demnach Marktexperten geäußert, dass die Regierung Versteigerungen für PV realisieren könnte. Im Rahmen der allmählichen Belebung des Solarmarkts planen zudem einige Unternehmen die Eröffnung erster Produktionsstandorte in Brasilien. Kürzlich verknüpfte ein Unternehmen entsprechende Investitionen an die Forderung einer Berücksichtigung der PV bei kommenden Versteigerungen. Nach den Prognosesn der EPIA könnten in Brasilien bis 2016 aus den derzeit gut 30 MW 1.000 bis 1.500 MW werden.

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