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Solar-Strafzölle: China spannt Solar-Rettungsschirm auf

Peking – Die chinesische Regierung hat als Reaktion auf die Einführung von EU-Strafzöllen neue Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Photovoltaik-Industrie beschlossen. Wie chinesische und internationale Medien berichten, soll die bisher dominante strategische Ausrichtung auf den Export von Solarmodulen hin zu einer Stärkung der Inlands-Nachfrage abgeändert werden. Der Maßnahmenkatalog beinhaltet demnach zum einen eine leichtere Beschaffung finanzieller Hilfen und Kredite für kriselnde Unternehmen durch chinesische Banken sowie die „Ermutigung“ zur Konsolidierung der Solarbranche durch Übernahmen und Fusionen. Neben dieser Stärkung der Anbieterseite soll vor allem die Binnen-Nachfrage im Land steigen. Dazu will die Regierung den Ausbau der Photovoltaik durch Subvention des Strompreises und den Bau neuer Anlagen durch einen staatlichen Fonds fördern. Abgerundet werden die Maßnahmen durch eine Priorisierung der Einspeisung von Solarstrom und die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur zur Anbindung von Solarparks an das Stromnetz durch die Elektrizitätsgesellschaften.

Überproduktion und Preisverfall treffen auch chinesische Unternehmen
Die nun auch offiziell dokumentierten Maßnahmen der chinesischen Regierung sind eine Konsequenz der Einführung von Solar-Strafzöllen in den USA im Mai 2012 und in der EU im Juni 2013. Nachdem das US-Handelsministerium (Department of Commerce) Antidumpingzölle von 31,14 bis 249,96 Prozent auf chinesische Solarprodukte einführte und nun die EU mit einem Satz von zunächst 11,8 und ab August 47,6 Prozent nachzieht, könnte dies entsprechende Folgen für chinesische Solarunternehmen haben. Diese konnten im Jahr 2012 noch einen Exportumsatz im Umfang von rd. 21 Milliarden Euro erzielen. Angesichts der Überproduktion von Solarprodukten in den letzten Jahren und dem damit einhergehenden Preisverfall von Solarmodulen sind in der Vergangenheit viele Unternehmen der Branche unter dem hohen Margendruck in Schwierigkeiten geraten. Mehrere große Unternehmen in den USA und Europa mussten bereits Insolvenz anmelden und auch chinesische Firmen, wie bspw. Suntech Power stecken derzeit in finanziellen Schwierigkeiten. Anders als in China gibt es in Europa oder den USA jedoch keinen derartigen staatlichen Rettungsschirm für die Branche.

Weitere Informationen und Meldungen zum Thema:
USA beschließen Antidumpingzölle auf chinesische Solarprodukte von bis zu 250 Prozent
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Aktuelle Meldungen aus der internationalen Energiepolitik
© IWR, 2013

18.06.2013

 



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