Wüstenstrom: Dii stellt Geschäftsführung neu auf
München - Die Gesellschafter der Dii GmbH haben ihre Strategie erneut bestätigt und die Geschäftsführung neu strukturiert. Laut dem Wüstenstrom-Konsortium soll künftig der Niederländer Paul van Son die alleinige Geschäftsführung von Dii übernehmen. Damit scheidet die bisherige zweite Geschäftsführerin Aglaia Wieland aus. Sie verlässt das Unternehmen. Medienberichten zufolge sind in den letzten Wochen die Meinungsverschiedenheiten der beiden Führungskräfte zu Tage getreten. Es geht um die Verwendung des Stroms, der im Rahmen des Projektes in den Wüsten wie z.B. in Nordafrika, entstehen soll. Nach dem Willen des neuen Solo-Geschäftsführers van Son soll das Wüstenprojekt verkleinert werden. Wieland hat sich hingegen für das Beibehalten des ursprünglichen Umfangs einschließlich des angestrebten Stromexports nach Europa eingesetzt. Die Entscheidung zur alleinigen Geschäftsführung folgt dem jüngsten Ausstieg der Desertec Foundation aus dem Wüstenstrom-Projekt. Dies erfolgte nach Angaben der Stiftung aufgrund der unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten in Hinblick auf die zukünftige Strategie. Auch die Rechte an dem beannten Projektnamen "Desertec" liegen bei der Stiftung und dieser darf fortan von der Dii GmbH in diesem Zusammenhang nicht mehr verwendet werden.
Arbeit beim Dii soll unverändert fortgesetzt werden
Die Gesellschafterversammlung ist sich laut der Dii GmbH einig über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die Arbeit des Konsortiums soll unverändert fortgesetzt werden. Dabei handelt es sich laut Dii nach wie vor um die Schaffung eines Marktes für erneuerbaren Strom, der Nordafrika, den Nahen Osten und Europa verbindet. Wüstenstrom aus Sonne und Wind soll dabei für die Deckung des zunehmenden Bedarfs im Nahen Osten und in Nordafrika eine wichtige Rolle spielen. Durch die vorhandenen Ressourcen soll darüber hinaus in den nächsten Jahrzehnten ein Export vom kostengünstigen und klimafreundlichen Wüstenstrom nach Europa entstehen können.
2050 soll EE-Anteil auf 90 Prozent steigen
Wegweisend für die weitere Arbeit der Dii ist der im Juni 2013 veröffentlichte umfassende Aktionsplan "Desert Power: Getting Started". Demnach könnte durch das Projekt ein Anteil an erneuerbaren Energien bis 2030 im Strommix von Nordafrika, dem Nahen Osten (MENA) und Europa von 55 Prozent erreicht werden. Im Jahre 2050 soll laut dem Aktionsplan der Anteil an erneuerbaren Energien auf 90 Prozent klettern und endgültig als tragende Säule der Stromversorgung gelten.
Weitere News und Informationen zum Thema
Rückschlag für Wüstenstrom-Projekt: Desertec-Stiftung steigt bei Dii aus
Dii stellt Aktionsplan für Wüstenstrom vor
Kaufmännische Betriebsführung von Solarparks
Original-Pressemitteilungen zum Thema Solarenergie
© IWR, 2013
Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen