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Offizielle Inbetriebnahme von Power-to-Gas-Anlage zieht Politiker an

München / Frankfurt am Main - Speichertechnologien zu entwickeln sei eine der wichtigsten Herausforderungen für die Energiewende, wenn die Integration von Wind- und Solarstrom gelingen soll. So sieht es der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen). Er war bei der Inbetriebnahme einer neuen Strom-zu-Gas(Power-to-Gas)-Demoanlage dabei, mit der Wind- und Solarenergie gespeichert werden können.

Auf dem Gelände der Mainova AG hat die Anlage bereits Ende 2013 erstmalig Wasserstoff in das Frankfurter Gasverteilnetz eingespeist. Damit ist sie bundesweit die erste Anlage dieser Art. Bei der offiziellen Inbetriebnahme gaben sich zahlreiche Politiker die Ehre, um beim Start dieses innovativen Projektes dabei zu sein. Die Anlage wird vom hessischen Umweltministerium gefördert.

Lemke: Speicher bilden das Rückgrat der Energiewende
"Gemeinsam mit der regenerativen Stromerzeugung und den intelligenten Netzen bilden Speicher das Rückgrat der Energiewende. Ich freue mich, dass unsere vier beteiligten Unternehmen aus Rheinland-Pfalz hier auch für unser Bundesland wichtige Erfahrungen sammeln können", erklärt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen).

Dr. Petra Roth, Aufsichtsratsvorsitzende der Thüga Aktiengesellschaft und ehemalige Frankfurter Oberbürgermeisterin (CDU), sagte: "Wenn Kommunen und Stadtwerke ihre Kräfte bündeln, dann ist das klug, effizient und verantwortungsvoll. Die Unternehmen der Thüga-Gruppe stehen dafür, zusammen Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, und das für die gesamte Bandbreite energierelevanter Themen - angefangen bei der Erzeugung über Energieeffizienz und Innovationen bis hin zu Speichern und Netzen."

Bauphase beendet – jetzt wird im Betriebsmodus geforscht
Mit der erfolgreichen technologischen Abnahme der Anlage Ende März 2014 durch die Projektpartner ist die Planungs- und Bauphase beendet. Der Protonen-Austausch-Membran (PEM)-Elektrolyseur der Firma ITM Power ist das Kernstück der Anlage. Er wandelt elektrische Energie in chemisch gebundene Energie und macht so den Strom speicherbar. In der nun beginnenden dreijährigen Betriebsphase wird die Anlage am Regelenergiemarkt teilnehmen und negative Regelenergie bereitstellen. Wenn also zu viel Strom im Netz erwartet wird, wird die Lastabnahme des Elektrolyseurs auf Anforderung des Übertragungsnetzbetreibers erhöht. Die Anlage nimmt den überschüssigen Strom auf und wandelt ihn in Wasserstoff um. Damit trägt sie zur Stabilität des Stromnetzes bei.

Die Projektpartner testen zusammen mit Forschungsstelle des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und dem European Institute for Energy Research die Dynamik der Anlage. Dazu werden kontinuierlich Parameter wie Regelgeschwindigkeit, Wirkungsgrad und eventuelle Abnutzungserscheinungen gemessen und analysiert. Außerdem entwickelt das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme eine Software für eine Echtzeit-Steuerung der Anlage. Diese soll helfen, die Anlage in ein intelligentes Energiesystem zu integrieren. "Wir wollen die Anlage so einbinden, dass sie von selbst die Unterschiede zwischen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Stromverbrauch ausgleicht", erklärt Michael Riechel, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft.

Gasverteilnetze könnten Batterie der Zukunft sein
Angesichts der hohen zu speichernden Energievolumina hat die Strom zu Gas-Technologie eine große Bedeutung. Nach einer Analyse der Thüga könnte der Speicherbedarf in 2020 bei 17 Terawattstunden (TWh) und in 2050 bereits bei 50 TWh liegen. Die kommunalen Gasverteilnetze können diese Mengen komplett aufnehmen. "Unsere Gasverteilnetze könnten somit die Batterie der Zukunft sein", erklärt Riechel.

Zu den Projektpartnern gehören insgesamt 13 Unternehmen aus verschiedenen Bundesländern: die badenova AG & Co. KG, Erdgas Mittelsachsen GmbH, Energieversorgung Mittelrhein GmbH, erdgas schwaben gmbh, ESWE Versorgungs AG, Gasversorgung Westerwald GmbH, Mainova Aktiengesellschaft, Stadtwerke Ansbach GmbH, Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH, Thüga Energienetze GmbH, WEMAG AG, e-rp GmbH sowie die Thüga Aktiengesellschaft als Projektkoordinatorin.

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