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Japan: Photovoltaik boomt - lokale Behörden entscheiden über Atomkraftwerk

Münster – Nach dem Super-Gau von Fukushima im März 2011 wurden in Japan nach und nach alle 48 Atomkraftwerke vom Netz genommen. Seit einem Jahr ist Japan nun ohne Atomstrom. Das könnte sich bald ändern, wäre da nicht die Macht der lokalen Behörden.

Die japanische Atom-Aufsichtsbehörde hat dem Wiederanfahren von zwei Reaktoren des Atomkraftwerks (AKW) Sendai grundsätzlich zugestimmt. Das AKW Sendai liegt im Süden der Hauptinsel Kyushu, nahe Kagoshima. Ob das Kernkraftwerk Sendai tatsächlich wieder Strom produziert, hängt vor allem von den lokalen Behörden ab.

Japan ein Jahr ohne Atomstrom
Am 15. September 2014 hatte Japan es geschafft, ein Jahr ganz ohne Atomkraft auszukommen. Die 48 Reaktoren speisen keinen Strom ins Netz. Ein atomfreier Dauerzustand soll dies nach dem Willen der AKW-Betreiber jedoch nicht sein. Nun hat die Atomaufsichtsbehörde NRA den erneuten Betrieb von zwei Reaktoren in Sendai grundsätzlich genehmigt. Betreiber ist der japanische Energieversorger Kyushu Electric Power. Die erweiterten Sicherheitsanforderungen seien aus Sicht der NRA erfüllt.

Der Atomaufsicht liegen noch mindestens 17 weitere Anträge vor, nach denen Atomreaktoren wieder ans Netz gehen sollen. Die japanische Regierung will zwar keine neuen Atomkraftwerke mehr bauen und zahlreiche alte Atomkraftwerke mit über 40 Jahren Betriebszeit sollen nicht weiter Strom produzieren, aber einige Atomkraftwerke könnten wieder ans Netz gehen.

Die Macht der lokalen Behörden - Öffentliche Mehrheit in Japan gegen Atomkraft
Die Wiederinbetriebnahme der beiden AKW in Sendai kann sich bis ins nächste Jahr hinziehen. Laut Experten soll Sendai frühestens 2015 wieder in Betrieb genommen werden. Denn noch müssen die lokalen Behörden zustimmen, ohne die nichts geht. Es wurde auch vereinbart, die Bevölkerung mit in den Prozess einzubinden. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung in Japan zu einem Atomausstieg tendiert, nimmt der Druck auf die lokalen Behörden vor Ort zu.

Japan: Riesige Solarkraftwerke sollen Strom aus Atomkraftwerken ersetzen
Nach dem GAU in Fukushima hat die japanische Regierung ein beispielloses Programm zum Ausbau der erneuerbaren Energien aufgelegt. Die Nutzung der Solarenergie hat dabei einen sehr hohen Stellenwert. Dabei geht Japan auch neue Wege: Aufgrund des begrenzten Platzes wurden bereits ganze Solarinseln vor den Küsten mit bis zu 70 MW Leistung errichtet.

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© IWR, 2014

16.09.2014

 



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