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Deutschland pumpt 820 Mio. Euro in die Energieforschung

Berlin – Deutschland hat im Jahr 2014 rund 820 Mio. Euro in die Energieforschung gesteckt, so viel wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Davon sind erstmals über 300 Mio. Euro in den Themenbereich erneuerbare Energien geflossen. Doch nicht alle regenerativen Energiesparten durften sich 2014 über höhere Forschungsgelder freuen.

Von den insgesamt 819,2 Mio. Euro, die die Bundesregierung im vergangenen Jahr für die Erforschung moderner Energietechnologien aufgewendet hat, entfallen 303,3 Mio. Euro auf erneuerbare Energien und 300,8 Mio. Euro auf Energieeffizienz. Weitere 77 Mio. Euro fließen in den Bereich "Nukleare Sicherheit und Endlagerung" und 138,1 Mio. Euro in die Erforschung der Kernfusion.

Gabriel: Im Fokus stehen Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Dies geht aus dem neuen Bundesbericht Energieforschung 2015 hervor, den das Bundeskabinett nun verabschiedet hat. Auf 48 Seiten soll der Bericht Transparenz in der öffentlichen Förderung der Energieforschung der Bundesregierung, der Bundesländer und auf EU-Ebene schaffen. Ein absoluter Rekord sind die rund 820 Mio. Euro jedoch nicht, da die Aufwendungen in den 1980er Jahren noch höher waren. Damals hat Deutschland Milliarden-Beträge in die Energieforschung gesteckt, wobei es insbesondere um die Kernenergie, aber auch um Kohle und andere fossile Energieträger ging.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der den Bericht vorgelegt hatte, erklärte: "Das Energiesystem der Zukunft wird sich von dem heutigen grundsätzlich unterscheiden. Zentrale Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg der Energiewende ist, dass Deutschland ein wettbewerbsfähiger Industriestandort bleibt. Dafür brauchen wir ein hohes Maß an Versorgungssicherheit, wirksame Klimaschutzmaßnahmen und eine wirtschaftlich tragfähige Energieversorgung. Das erreichen wir nur mit zukunftsweisender Forschung und Innovationen. Deshalb haben wir die Energieforschung zum strategischen Element der Energiepolitik gemacht. Innerhalb von knapp zehn Jahren hat sich die Fördersumme der Bundesregierung mehr als verdoppelt. Im Fokus stehen dabei Energieeffizienz und erneuerbare Energien."

Forschungs-Aufwendungen für Photovoltaik sinken
Auch wenn sich die gesamten Aufwendungen für die Energieforschung in den vergangenen Jahren seit 2006 mehr als verdoppelt haben und im Bereich erneuerbare Energien sogar um den Faktor 2,5 gestiegen sind, profitierten zuletzt nicht alle regenerativen Energiesparten von höheren Forschungsmitteln: Zu den Verlierern gehören vor allem die Photovoltaik-Sparte sowie die Tiefe Geothermie. In beiden Sparten haben sich die Aufwendungen in den Jahren 2012 bis 2014 sukzessive verringert. Bei der Photovoltaik sind die Aufwendungen von 67 Mio. Euro in 2012 auf 58 Mio. Euro in 2014 gesunken. Das dürfte u.a. auch daran liegen, dass die Solar-Industrie, welche die Forschungsmittel beantragen könnte, aufgrund der sich verschlechternden Rahmenbedingungen in Deutschland immer weiter verschwunden ist. Immerhin wurden in 2014 insgesamt 104 neue Forschungsprojekte mit einem Fördermittelansatz von 73,2 Millionen Euro im Bereich Photovoltaik bewilligt.
Bei der Geothermie ist der Forschungs-Betrag von knapp 21 Mio. Euro (2012) auf 15,6 Mio. Euro (2014) zurückgegangen. Gestiegen sind die Forschungs-Ausgaben in den letzten beiden Jahren hingegen u.a. in den Bereichen Windenergie (2014: 53 Mio. Euro), Bioenergie (2014: 38 Mio. Euro) und Brennstoffzellen (2014: 27 Mio. Euro).

© IWR, 2015

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06.05.2015

 



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