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Desertec: Roland Berger schließt Generationen-Vertrag

München – Mit einem neuen Generationenvertrag will Roland Berger, Gründer der Roland Berger Strategy und Kuratoriumsvorsitzender der Desertec Foundation, der Wüstenstrom-Idee neues Leben einhauchen. Zuletzt waren immer mehr Unterstützer von der Desertec-Initiative abgerückt, hinzu kam ein Streit unter den Befürwortern der Desertec-Idee sowie das Ende der Umsetzungsgesellschaft Dii GmbH.

In seiner Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der Desertec Foundation hat Roland Berger am vergangenen Freitag (22.05.2015) einen Generationenvertrag mit Jugendlichen aus aller Welt abgeschlossen. So soll der Traum von der Wüstenstrom-Idee gerettet werden. Wichtigste Grundlage ist demnach die Bildung.

Desertec will die ganze Welt erreichen
„Es gibt immer Gründe, Dinge nicht zu tun, aber mindestens einen gewichtigen Grund, Dinge zu tun: Die Verantwortung für unsere Erde, für den sauberen Wohlstand aller Menschen, für unsere Kinder und Enkel,“ so Berger in einer offiziellen Mitteilung der Desertec Foundation. Zuvor lag der Fokus der Wüstenstromidee vor allem auf der EUMENA-Region (Europa, Naher Osten und Nordafrika). Zukünftig sollen die Aktivitäten aber „global skaliert“ werden, so die Stiftung.
„Aufstrebende Regionen brauchen dringend saubere und zuverlässige Energie als Grundlage für Wohlstand, Nahrungs- und Trinkwasserproduktion. Gleichzeitig können wir mit Stromimporten aus Wüstenregionen die Energiewende der reichen Welt beschleunigen“, so Berger.

Unterstützung von Schülern aus aller Welt
Hierfür unterzeichnete Berger nun in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums symbolisch im Montgelassaal im Bayerischen Hof zusammen mit Jugendlichen aus der ganzen Welt einen Generationenvertrag. In diesem verspricht Berger, alles zu tun, damit die Desertec-Vision Wirklichkeit wird. Im Gegenzug versprechen ihm die Jugendlichen, die aus allen Teilen der Welt kommen, sich für die Verbreitung der Idee in ihren Heimatländern einzusetzen. Felix Finkbeiner (17), Gründer der Schülerinitiative Plant-for-the-Planet und Yugratna Srivastava, ein indischer Schüler, unterzeichneten stellvertretend den Vertrag.
„Wir haben heute schon 30.000 Kinder, die Vorträge halten zum Bäume pflanzen. Und die Jugendlichen werden sich ab sofort auch für Wüstenstrom stark machen. Wir haben bereits einen funktionierenden Fusionsreaktor, der zuverlässig arbeitet und in sicherem Abstand zu uns ist: Die Sonne. Sie stellt bekanntlich keine Rechnung und wenn die auf die Gesellschaft abgewälzten Kosten berücksichtigt werden, ist erneuerbare Energie mit Abstand die günstigste Lösung. Um unser Überleben und allen Menschen im Jahr 2050 sauberen Wohlstand zu ermöglichen, müssen aber täglich 4 GW saubere Kraftwerke ans Netz“, so Felix Finkbeiner.

Erst Weltbank, jetzt Desertec
Zudem bekommt der Desertec Aufsichtsrat mit Jonathan Walter, dem ehemaligen Weltbank-Direktor für die MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika) ein neues Teammitglied. „Was könnte für Europa besser sein, als Sonnenenergie von der anderen Seite des Mittelmeers, die dort gleichzeitig Jobs schafft und somit die arabischen Demokratien stärkt. 90 Prozent der Menschen könnten mit sauberem Wüstenstrom versorgt werden. Die Welt muss Wege finden, um ihre Wüstenenergie zu nutzen, statt sie zu blockieren. Das ist es, worum es bei Desertec geht, und deshalb mache ich mit," so Walter.

Der Traum lebt weiter
Im Jahre 2009 wurde die Dii GmbH gegründet. Diese war zunächst ein Zusammenschluss aus der Desertec Foundation, Gesellschaftern und assoziierten Partnern. Mit dabei waren auch eine Reihe deutscher Unternehmen wie die Deutsche Bank, E.ON, RWE, Munich RE oder Bosch. Die Mission der Dii bestand darin, einen Markt für Strom aus Solar- und Windenergie der Wüstenregionen für den lokalen Bedarf im Nahen Osten, in Nordafrika und langfristig für auch den Export nach Europa auf den Weg zu bringen. Jedoch kam es im Oktober vergangenen Jahres zu Unstimmigkeiten in der Gesellschaft und die Dii GmbH löste sich auf. Für die Desertec Foundation hingegen war die Wüstenstrom-Idee noch nicht gestorben und erhielt sich als Beratungsgesellschaft mit Sitz in München.

© IWR, 2015

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26.05.2015

 



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