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EU-Strafzölle: Trina Solar verlässt Modul-Preisbindung

Changzhou, China/München – Trina Solar Limited, der weltweit größte Hersteller von Photovoltaik(PV)-Modulen tritt aus der Preisbindung der Europäischen Union (Price Undertaking - UT) aus. Dennoch sollen die Solarmärkte in Europa weiterhin beliefert werden.

Um die EU-Strafzölle wegen Dumping und Subventionen und die daraufhin festgelegten Mindestpreise für die in China hergestellten Module zu umgehen, wird Trina Solar den europäischen Markt mit Produkten aus Produktionsstätten außerhalb Chinas beliefern.

Trina Solar hat Preisbindung zunächst akzeptiert
Am 5. Dezember 2013 verhängte der Europäische Rat Antidumping- und Antisubventionszölle über alle aus China importierten Solarzellen und -module. Anschließend genehmigte die Europäische Kommission eine Preisbindung, in deren Rahmen sich chinesische Unternehmen verpflichteten, ihre Solarzellen und -module innerhalb der EU über dem festgelegten Mindestimportpreis (MIP) zu verkaufen. Chinesische Hersteller, die der Vereinbarung nicht zustimmten, sahen sich mit hohen Antidumping- und Antisubventionszöllen konfrontiert, welche für Trina Solar jeweils bei 47,7 Prozent und 3,5 Prozent lagen für einen Zeitraum von zwei Jahren ab Dezember 2013. Zu dieser Zeit entschied sich Trina Solar, sich der Preisbindung anzuschließen und hat seitdem nach eigener Darstellung die Bedingungen ordnungsgemäß erfüllt.

Nun schränkt Preisbindung das Wachstum in der europäischen Region zu stark ein
Die aktuellen Auslegungen dieser Vereinbarung durch die EU-Kommission würden das Wachstumspotenzial des Unternehmens in der europäischen Region jedoch zu stark einschränken und stünden der fortlaufenden globalen Wachstumsstrategie entgegen. Des Weiteren gab die EU-Kommission kürzlich bekannt, Überprüfungen einzuleiten, während derer die Antidumping- und Antisubventionszölle sowie die Preisbindung weiterhin in Kraft bleiben. Trina Solar ist nun der Meinung, dies stehe den Prinzipien des freien und fairen Handels entgegen. Es ist im Interesse des Unternehmens, aus der Vereinbarung zur Preisbindung auszutreten.

Trina-CEO: Vereinbarung fehlerhaft – Solar-Markttrends werden nicht widergespiegelt
Jifan Gao, Chairman und CEO von Trina Solar, begründete die Entscheidung so: "Wir glauben, dass die aktuelle Auslegung der UT-Vereinbarung die Regeln und den Gehalt der ursprünglichen Abmachung fehlerhaft interpretiert und die Umsetzung unserer globalen Expansionsstrategie beeinträchtigt. Insbesondere das Verbot, Module in Herstellungsbetrieben außerhalb Chinas zu produzieren, unabhängig davon, ob die Module in die EU verkauft werden oder für außereuropäische Märkte bestimmt sind, ist eine offensichtlich fehlerhafte Anwendung der UT-Vereinbarung. Außerdem gehen wir davon aus, dass der aktuelle MIP nicht die momentanen Markttrends im Solarsektor widerspiegelt, insbesondere, da die durchschnittlichen Verkaufspreise in den wichtigen Märkten weiter stärker fallen, als vorhergesagt und sich diese Preisentwicklung in der näheren Zukunft wohl fortsetzen wird.

Infolgedessen hätten die chinesischen Unternehmen, die sich der Preisbindung unterworfen haben, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ihren nicht-chinesischen Mitbewerbern im europäischen Markt verloren, so Jifan Gao weiter. Durch den bekannten Markennamen, der fortschrittlichen Technologie sowie einer etablierten Kundenbasis, gehe er davon aus, dass der Austritt aus der Preisbindung Trina Solar ermögliche, die Geschäfte in der Region mithilfe der zollfreien Produktionsstätten außerhalb Chinas besser voranzutreiben und mit einer flexibleren Preispolitik Marktanteile zurückzugewinnen. Jifan Gao abschließend: "Ich möchte noch mal unser fortgesetztes Engagement für einen fairen Wettbewerb und ein ausgewogenes Marktumfeld betonen, das uns bei unserem Vorhaben unterstützen würde, saubere Energie zum Vorteil aller Menschen bereitzustellen."

© IWR, 2015

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