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Shanghai Electric greift nach Manz

Reutlingen – Der Maschinenbauer Manz und Shanghai Electric beabsichtigen eine strategische Zusammenarbeit unter anderem auf den Gebieten Energy Storage und Solar. Dazu soll eine Tochtergesellschaft von Shanghai Electric bei der Manz AG einsteigen. In diesem Zusammenhang ist auch eine erhebliche Kapitalerhöhung geplant.

Die Aktie der Manz AG schießt aufgrund dieser Nachricht am Montag (29.02.2016) in die Höhe. Bislang klettert das Wertpapier um 13,7 Prozent auf 42,06 Euro (Stand 14:01 Uhr, Börse Stuttgart). Der Vorstand von Manz hat zudem im Zuge seiner Prüfung der strategischen Optionen für den Geschäftsbereich Solar entschieden, die CIGS-Technologie (Solarmodule auf Basis von Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid) fortzuführen.

Shanghai Electric soll über 30 Prozent der Manz-Anteile erlangen
Zur Ermöglichung der Beteiligung von Shanghai Electric und zur Stärkung der Finanzlage plant die Manz AG, das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlagen um rund 43 Prozent (entspricht rund 29,9 Prozent nach Kapitalerhöhung) durch Ausgabe von neuen Aktien unter Gewährung des Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Der entsprechende Wertpapierprospekt soll noch im ersten Halbjahr 2016 veröffentlicht werden. Firmengründer und Chef Dieter Manz sowie Ulrike Manz, die derzeit in Höhe von 35,2 bzw. 3,8 Prozent an der Gesellschaft beteiligt sind, werden auf ihre Bezugsrechte nicht ausüben. Ziel ist, dass die Tochter von Shanghai Electric letztendlich rund 30 Prozent der Manz-Anteile hält.

Kapitalerhöhung: Bezugspreis bei höchstens 40 Euro
Der Bezugspreis für die neuen Aktien soll möglichst marktnah, höchstens jedoch in Höhe von 40 Euro je Aktie, festgesetzt werden. Die Verpflichtungen von Shanghai Electric stehen unter anderem unter der Bedingung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in China sowie der Erteilung verschiedener behördlicher Genehmigungen in China. Vor diesem Hintergrund haben die Manz AG und Shanghai Electric eine Vereinbarung (Investment und Backstop Agreement) geschlossen, nach der eine Tochtergesellschaft von Shanghai Electric die von den Aktionären nicht bezogenen Aktien aus der geplanten Kapitalerhöhung zum Bezugspreis übernehmen wird. Nach dem Investment und Backstop Agreement ist weiter vorgesehen, dass Shanghai Electric den Abschluss einer Stimmbindungsvereinbarung verlangen kann. Hiernach würden sie sich hinsichtlich der von ihnen jeweils gehaltenen Aktien an der Gesellschaft über die Ausübung ihrer Stimmrechte in der Hauptversammlung der Gesellschaft bezüglich bestimmter Maßnahmen, insbesondere der Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Aufsichtsrats, abstimmen. Das letzte Wort hätte im Zweifel die Tochtergesellschaft von Shanghai Electric.

Shanghai Electric wird Kontrolle über die Manz AG erlangen

Sofern die Stimmbindungsvereinbarung abgeschlossen wird, würde Shanghai Electric voraussichtlich die Kontrolle über die Manz AG im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz erlangen, da ihr über die aus der geplanten Kapitalerhöhung erworbenen Aktien hinaus auch die Stimmrechte aus den von Dieter Manz gehaltenen Aktien zuzurechnen wären. Damit wäre Shanghai Electric verpflichtet, den Aktionären der Gesellschaft ein Angebot zum Erwerb ihrer Aktien zu unterbreiten. Dieter Manz hat sich zudem verpflichtet, im Falle des Abschlusses einer Stimmbindungsvereinbarung nach Durchführung eines Pflichtangebots so viele Aktien an Shanghai Electric zu veräußern, wie es erforderlich ist, damit Shanghai Electric über ihre Tochtergesellschaft eine Beteiligung in Höhe von 30,1 Prozent an der Gesellschaft erreicht. Sofern innerhalb eines Jahres nach der Kapitalerhöhung kein Pflichtangebot erfolgt, kann Shanghai Electric von Herrn Manz die Veräußerung so vieler Aktien verlangen, damit eine Beteiligung in Höhe von 29,9 Prozent erreicht wird. Bankhaus Lampe begleitet die Transaktion als Financial Advisor.

Dieter Manz beabsichtigt, auch künftig eine maßgebliche Beteiligung an der Gesellschaft zu halten und wird die Gesellschaft weiter als Vorstandsvorsitzender führen. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft Dieter Manz turnusgemäß für eine Amtszeit von weiteren fünf Jahren bestellt.

© IWR, 2016

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