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Transnet BW untersucht Potenziale von PV-Heimspeichern zur Stabilisierung des Stromnetzes

© Adobe Stock / Fotolia© Adobe Stock / FotoliaStuttgart - Transnet BW testet die Stromnetz-Stabilisierung durch Photovoltaik-Heimspeicher. Das Projekt „PV-Shift“ ist ein weiterer Baustein zur Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz.

Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Transnet BW führt derzeit ein Pilotprojekt durch, bei dem die Stabilisierung des Stromnetzes durch Photovoltaik-Heimspeicher im Fokus steht. Durch die Kooperation von Verbrauchern und Netzbetreibern sollen erneuerbare Energien effizienter ins Stromnetz integriert werden und die Klimaneutralität weiter vorangebracht werden.

Potenzialanalyse für den Einsatz von PV-Heimspeichern zur Netzentlastung
Im Zuge des zunächst auf sechs Monate angelegten Feldversuchs „PV-Shift“ untersucht Transnet BW die Potenziale für den Einsatz von PV-Heimspeichern des US-Energie- und Mobilitätskonzerns Tesla vom Typ Powerwall zum Ausgleich von Zeiten hoher Netzbelastung oder niedriger Einspeisung. Dabei geht es im Kern um eine zeitliche Verschiebung der Ladevorgänge der Batterien, indem die Solar-Anlagen bei Bedarf und auf Anweisung von Transnet BW Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Das soll helfen, das Stromnetz kosteneffizient, ressourcenschonend und klimaneutral zu stabilisieren. Für den Feldversuch erhält Transnet BW von Tesla freie Flexibilitätspotenziale aus einer begrenzten Anzahl stationärer Powerwalls.

Erfahrungen aus Pilotprojekt dienen zur Vorbereitung von Redispatch 3.0
Im Rahmen des Projektes sollen auch Erfahrungen zur Verfügbarkeit und Prognostizierbarkeit von Flexibilitätspotenzialen gesammelt werden. Diese sollen in die Vorbereitung eines standardisierten Mechanismus einfließen, dem so genannten Redispatch 3.0.

Transnet BW hat dafür die Ladezyklen von Tesla Powerwalls genauer analysiert und festgestellt, dass die PV-Heimspeicher in manchen Monaten Flexibilitäten für eine zeitlich flexible Ladung aus der PV-Anlage aufweisen. Dieser zeitliche Spielraum zwischen Erzeugung und Last kann durch intelligente Steuerung genutzt werden.

Transnet BW weist darauf hin, dass die Hausbewohner durch die gezielte Verschiebung des Batterie-Ladevorgangs keine Nachteile haben. Für teilnehmende PV-Heimspeicher-Besitzer könnte die Verschiebung zukünftig sogar zusätzliche finanzielle Einnahmen bedeuten. Der Netzbetreiber wiederum kann den erzeugten PV-Strom potenziell für die Reduzierung von Netzengpässen einsetzen (positiver Redispatch), für die bislang überwiegend fossil befeuerte Kraftwerke zum Einsatz kommen.

„Mit PV-Shift betreten wir Neuland, das wir uns schrittweise erschließen. Dem Wegfall konventioneller Kraftwerke steht die enorme Nachfrage nach E-Autos, Wärmepumpen und Solaranlagen mit Batteriespeichern gegenüber. Praktische Erfahrungen im Zusammenspiel von Netzbetreibern, Anlagen-Anbietenden und Endverbrauchenden sind für die Entwicklung des Stromsystems der Zukunft von zentraler Bedeutung“, so Dr. Sabrina Ried, Projektleiterin von PV-Shift.

„Unser Ziel ist es, die Abkehr von den fossilen Brennstoffen möglichst schnell und mit vertretbaren Kosten für den Stromnetzbetrieb zu unterstützen, indem wir dezentrale Flexibilitäten intelligent ins Netz einbinden“, ergänzt Transnet BW CFO Dr. Rainer Pflaum, der unter anderem für den Bereich Netzwirtschaft zuständig, in dem das Pilotprojekt angesiedelt ist.

Potenziale für dezentrale Flexibilitäten im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich
Das ökonomische Potenzial zur Nutzung dezentraler Flexibilität für den Redispatch in Baden-Württemberg hat Transnet BW bereits im vergangenen Jahr durch eine Kurzstudie der Universität Stuttgart untersuchen lassen. Das Ergebnis: Allein in Baden-Württemberg gibt es Potenziale im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Diese will das Unternehmen nun nach und nach heben. Mit dem Start des Projekts PV-Shift ist ein dafür wichtiger Baustein gelegt. Zum Ende des Jahres werden im Projekt erste Ergebnisse erwartet.


© IWR, 2022


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