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Tractebel, DEME und Jan De Nul stellen schwimmende Offshore-Solartechnologie vor

© Tractebel, DEME, Jan de Nul© Tractebel, DEME, Jan de NulBrüssel, Belgien - Noch steckt die Technologie von Offshore-PV-Anlagen in den Kinderschuhen. Geht es nach den Plänen von Tractebel und seinen Partnern, so kann die von den Unternehmen entwickelte Technologie eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der globalen Energiewende übernehmen.

Die drei Unternehmen Tractebel, DEME und Jan De Nul haben gemeinsam die Technologie für Offshore-Solaranlagen entwickelt, die unter rauen Meeresbedingungen betrieben werden können. Die Erforschung und Entwicklung der Floating-PV-Technologie erfolgte in Kooperation mit der Universität Gent und dem RBIN (Royal Institute of Natural Sciences). Der Energy Transition Fund VLAIO und der Relaunch Fund unterstützten den Ansatz. Aktuell bereiten sich die Partner auf die Installation einer Testanlage vor der belgischen Küste vor.

Testanlage vor der belgischen Küste geplant
Das internationale Ingenieurunternehmen Tractebel, das auf Offshore-Windenergieprojekte und maritime Infrastrukturen spezialisierte Bauunternehmen DEME und das Engineering- und Infrastrukturunternehmen Jan De Nul haben mit Seavolt eine neue schwimmende Offshore-Photovoltaik (PV)-Technologie in Modulbauweise vorgestellt. Die zum Patent angemeldete Technologie hält nach Angaben der drei belgischen Unternehmen den rauen Offshore-Bedingungen stand und schafft gleichzeitig große, vor Wellen geschützte Flächen. Das modulare Design soll eine einfache Anpassung an unterschiedliche Standorte und Anforderungen ermöglichen. Zu den weiteren Vorteilen gehört neben den kurzen Installationszeiten die Möglichkeit, die Solarmodule in Offshore-Windparks zu installieren, vorausgesetzt, die örtlichen Behörden erteilen Konzessionen zur Mehrfachnutzung.

Die Partner haben vor vier Jahren gemeinsam mit der Universität Gent das von Vlaio (der Agentur für Innovation und Unternehmertum der flämischen Regierung) finanzierte Forschungsprojekt MPVAQUA (Marine PV Aquaculture) gestartet. Im Rahmen des Projektes wurde ein marines Floater-Konzept entwickelt, zusammen mit ersten Untersuchungen zu den Auswirkungen auf das marine Ökosystem, der Integration von Aquakultur und einer finanziellen Bewertung.

Nach Labortests entwickeln die Partner derzeit eine Offshore-Testanlage, die im Sommer 2023 vor der belgischen Küste in Betrieb genommen werden soll. Darüber hinaus werden mit Unterstützung des Energy Transition Fund und des Federal Relaunch Fund parallele Projekte zu den Themen Ökosystem, Umwelt und Kosteneffizienz durchgeführt.

Solar- und Windenergie sollen komplementär genutzt werden
Das Interesse des PV-Sektors an Offshore-Standorten resultiert aus der Landknappheit in Verbindung mit dem Bedarf an lokaler Produktion und der raschen Beschleunigung der Energiewende. Zudem hat sich nach Einschätzung von Tractebel, DEME und Jan De Nul die Komplementarität zwischen Wind- und Solartechnologie weltweit bestätigt.

Sofern die Behörden Mehrfachnutzungskonzessionen zulassen und die Netzinfrastruktur ein gutes Potenzial für eine kombinierte Nutzung aufweist, bietet die Ergänzung aktueller und künftiger Offshore-Windenergie-Standorte durch schwimmende Offshore-Solaranlagen aus Sicht der Unternehmen daher die Möglichkeit, große Mengen an zusätzlicher erneuerbarer Energie zu erzeugen.

"Zusammen mit der Offshore-Produktion grüner Brennstoffe, Offshore-Energieinseln, Verbindungsleitungen und potenziellen Lösungen für die Energiespeicherung glauben wir, dass die schwimmende Offshore-PV eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Energiewende spielen wird“, so der Tractebel CEO Philippe Van Troeye über den Stellenwert der Technologie.

"DEME verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Offshore-Windenergie und ist bereits heute der führende Auftragnehmer im Offshore-Windsektor. Wir glauben, dass die Kombination von Solar- und Windenergie auf See fantastische Möglichkeiten für die Zukunft bietet", ergänzt DEME CEO Luc Vandenbulcke.

"Seavolt ist eine zuverlässige, kosteneffektive und umweltfreundliche Lösung, die selbst unter den schwierigsten Offshore-Bedingungen eingesetzt werden kann. Da die Offshore-Windindustrie weiterwächst, glauben wir, dass sie das Potenzial hat, eine entscheidende Rolle bei der Optimierung der Raumnutzung auf dem Meer zu spielen, indem sie die Offshore-Windparks ergänzt“, so der Offshore-Direktor der Jan De Nul Gruppe Philippe Hutse.

© IWR, 2023


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