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Pressemitteilung Dii GmbH

Aktionsplan für Wüstenstrom: Erneuerbare übernehmen bis 2030 Mehrheit im Strommix

Brüssel (iwr-pressedienst) - Laut der im Juni 2013 veröffentlichten Dii-Strategie "Desert Power: Getting Started" können erneuerbare Energien bis 2030 im gemeinsamen Strommix von Nordafrika, dem Nahen Osten (MENA) und Europa 55 Prozent ausmachen. Bis 2040 erlauben die reichlich vorhandenen Sonnen- und Windressourcen in diesen Regionen einen gemeinsamen Stromverbund mit einem Anteil von insgesamt 80 Prozent erneuerbarer Energien. Weitere 10 Jahre später würden fossile Energieträger nur noch eine marginale Rolle spielen und erneuerbare Energien mit über 90 Prozent endgültig die tragende Säule der Stromversorgung darstellen.

"Die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens werden letztlich ihren stark wachsenden Strombedarf mit erneuerbaren Energien decken. Darüber hinaus haben sie ein konkretes wirtschaftliches Interesse daran, auf Dauer grünen Strom auch in Richtung Europa zu exportieren. Es wird genügend Strom zur Verfügung stehen, um damit langfristig einen Beitrag zum Erfolg der Energiewende in Europa zu leisten und kostensenkend in einem gemeinsamen Markt wirken. Die Entwicklung hängt jetzt besonders vom politischen Willen in Europa ab, grenzüberschreitende Kooperation und Netzinfrastruktur auf den Weg zu bringen. Wüstenstrom kann einen entscheidenden Beitrag dafür leisten, dass Strom für alle bezahlbar bleibt. Diesen Vorteil darf Europa seinen Bürgern nicht vorenthalten", betont Dii-Geschäftsführer Paul van Son.

Bis 2020 50 Gigawatt erneuerbare Energien in Nordafrika und dem Nahen Osten geplant
Wüstenstrom wird Realität. Die Ausbaupläne der Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens sehen bis 2020 50 Gigawatt vor, zu denen die Industrieinitiative Dii in "Getting Started" konkrete Vorschläge für geeignete Standorte vorgelegt hat. In den letzten Monaten haben erneuerbare Energien in der Region einen Schub erhalten, der sie mit Wind, Photovoltaik und Solarthermie immer mehr zum Motor einer umfassenden Energiewende werden lässt. In Abu Dhabi ist im März dieses Jahres mit 100 Megawatt die bisher größte Solarthermie-Anlage der Welt in den Betrieb gegangen. Im Mai 2013 begann Marokko mit dem Spatenstich in Ouarzazate den Aufbau von 500 Megawatt im Rahmen des nationalen Solarplans. Saudi-Arabien hat ein Programm auf den Weg gebracht, das in den nächsten 20 Jahren den Aufbau von über 40 Gigawatt Solar vorsieht.

Dii fordert verbindliche 2030-Ziele für erneuerbare Energien in Europa und eine gezielte Förderpolitik
Konkrete Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030 in Europa sind ein wichtiger Zwischenschritt, damit Investitionssicherheit hergestellt werden kann. Laut Dii ist dort ein 60 Prozent-Anteil bei der Erzeugung erreichbar. Ebenso wichtig ist eine gezielte Unterstützung der geeigneten Wind- und Solartechnologien in Europa und der MENA-Region. Von 2020 bis 2050 würden nach Dii-Angaben etwa bis 390 Mrd. Euro Fördermittel für den Umstieg auf erneuerbare Energien ausreichen – weniger als mit 412 Mrd. Euro weltweit 2011 innerhalb eines Jahres an Subventionen für fossile Energien ausgegeben wurde.

Europäische Initiative beim Netzausbau gefragt
Die Wüstenstrom-Idee basiert darauf, Strom an besonders geeigneten Standorten zu produzieren, um Kosten zu sparen. Verbunden mit den richtigen Netzen sind Solar- und Windkapazitäten eine verlässliche Basis der Stromversorgung. Stromverbindungen zwischen der MENA-Region und Europa gehören damit zu den Voraussetzungen eines Verbundsystems. Für erste Leitungen, wie beispielsweise zwischen Italien und Nordafrika, werden nach Berechnungen von Dii abhängig vom Umfang zwischen 2,5 und 10 Milliarden Euro benötigt. Diese Vorhaben sollten als "Project of Common Interest" gewertet werden, damit die Mittel aus dem EU-Programm "Connecting Europe Facility" entnommen werden können, das für solche Projekte geschaffen wurde.

Dii fordert Mittelstandsprogramm "Desert Power Development Fund"
Dii hat in "Getting Started" eine Reihe konkreter Vorschläge entwickelt, mit deren Hilfe Wüstenstrom als Bestandteil des Strommarktes auf den Weg gebracht werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Schaffung eines "Desert Power Development Fund": Projektentwickler stehen an erster Stelle in der Wertschöpfungskette bei neuen Vorhaben. Um 20 wirtschaftlich machbare und gewinnträchtige Projekte mit einer Kapazität von 2-5 Gigawatt in der MENA-Region zu finanzieren, werden rund 50 Millionen Euro benötigt. Die europäischen Staaten sollten die Gründung eines "Desert Power Development Fund" vorantreiben und sich maßgeblich finanziell daran beteiligen. Der Fund dient insbesondere dazu, kleine und mittelständische Unternehmen, die zwar über Projektierungserfahrung, aber nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen sowie internationale Kooperationen bei diesen ersten Projekten zu unterstützen.

Zeit zu handeln
Mit "Getting Started" hat Dii in Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie, Politik und Wissenschaft umfassendes Expertenwissen zu allen Aspekten von Wüstenstrom aufgebaut. Die konkreten Handlungsempfehlungen zu politischen Rahmenbedingungen, Standorten, Strommarktentwicklung, Übertragungsnetzen und sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Wüstenstrom werden in den kommenden Monaten Teil der Diskussion um anstehende Vorhaben wie zum Beispiel den Mittelmeersolarplan.


Über Dii
Dii will mit seinen Partnerunternehmen aus 17 Ländern die Wüstenstrom-Idee Realität werden lassen. Die Aktivitäten der 2009 gegründeten Industrieinitiative konzentrieren sich darauf, bis 2050 einen Markt für erneuerbare Energien aus den Wüstenregionen Nordafrikas und des Nahen Ostens im industriellen Maßstab zu schaffen. Diese Aktivitäten beinhalten die Entwicklung von Energiemärkten und die Identifikation von geeigneten Technologien für Energiegewinnung- und Übertragung.


Brüssel, den 25. Juni 2013


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die Dii GmbH wird freundlichst erbeten.


Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Klaus Schmidtke, Head of Communications Dii, gerne zur Verfügung.

Tel.: +49 89 340 77 0520
Email: mailto:schmidtke@dii-eumena.com

Internet: http://www.dii-eumena.com



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