Klimawandel: 2021 in Deutschland elftes zu warmes Jahr in Folge
© Adobe Stock / FotoliaBerlin - Im Zuge des Ukraine-Kriegs und während der globalen COVID-19 Pandemie ist das Thema Klimawandel zwar in den Hintergrund gerückt, schreitet aber dennoch weiter unvermindert voran. Das zeigen auch die aktuellen Entwicklungen, die der Deutsche Wetterdienst im Rahmen seiner jährlichen Klima-Pressekonferenz in Berlin vorgestellt hat.
Gerade die Flutkatastrophe im Juli 2021 habe schmerzhaft bewusst gemacht, wie verwundbar wir durch extreme Wetterereignisse sind“, so Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Allerdings gebe der globale Zustand des Klimas im Jahr 2021 keinen Hinweis auf Entwarnung, so Adrian. Der Meeresspiegel steige von Jahr zu Jahr auf neue Rekordhöhen. Bei der Temperatur zeigen neueste WMO-Auswertungen, dass auch das Jahr 2021 mit einem Plus von gut 1 Grad im Vergleich zum Mittel der vorindustriellen Referenzperiode 1850-1900 deutlich zu warm war. Obwohl es 2020 auch aufgrund der Pandemie weltweit zu einem 5,6-prozentigen Rückgang der Kohlendioxidemissionen kam, wurden für 2020 erneut Höchststände der global gemittelten Konzentrationen berechnet. Auch für 2021 ließen erste Beobachtungen einzelner Referenzstationen keine Trendänderung erkennen. „Unser Wetter und damit auch das Klima wird extremer - weltweit, in Europa und in Deutschland. Darauf müssen wir uns einstellen“, so Adrian.
In Deutschland lag das Gebietsmittel der Temperatur 2021 mit 9,2 Grad Celsius 1 Grad über dem langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961-1990. Damit war 2021 auf nationaler Ebene das elfte zu warme Jahr in Folge. „Das vergangene Jahr bestätigt damit auch in Deutschland klar den Trend der globalen Erwärmung“, betont Dr. Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung des DWD. Die Folgen dieses Trends seien absehbar. Der Klimawandel trage dazu bei, dass Deutschland künftig vermehrt mit Wetterextremen wie den Starkregenereignissen im Juli 2021 im Westen von Rheinland-Pfalz und der Südhälfte von Nordrhein-Westfalen rechnen müsse.
Trotz der außergewöhnlichen Niederschläge im Juli entsprach das gesamte Jahr 2021 mit einer mittleren Niederschlagssumme von 801 l/m2 ziemlich genau dem langjährigen Mittelwert. Der Januar war sehr niederschlagsreich. Nach den trockeneren Monaten Februar, März und April folgten die feuchteren Monate Mai, Juni, Juli und August und damit ein eher verregneter Sommer. Die drei Herbstmonate und der Dezember waren wiederum deutlich zu trocken.
© IWR, 2024
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08.04.2022