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Q2 Quartals-Bilanz: Jinkosolar rutscht trotzt Umsatzanstieg ins Minus

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Shangrao, China - Der chinesische Solarriese Jinkosolar hat seine Finanzergebnisse für das zweite Quartal zum 30. Juni 2022 bekannt gegeben. Insgesamt habe Jinkosolar trotz schwieriger Marktbedingungen ein gutes Quartal gehabt, so der Vorstandsvorsitzende und Chief Executive Officer von Jinkosolar Xiande Li.

Als Belastungsfaktoren erweisen sich im zweiten Quartal insbesondere die nachfragebedingt hohen Preise für Polysilizium, die zu steigenden Modulpreisen führen und Projekterträge beeinflussten. Zudem beeinträchtigen von der lokalen Regierung verhängte, provinzweite Stromrationierungsmaßnahmen in der Provinz Sichuan die Produktionskapazität der Produktionsanlagen temporär.

In dem angespannten Marktumfeld hat Jinkosolar im zweiten Quartal 2022 einen Umsatz von 18,841 Milliarden RMB (rd. 2,73 Milliarden US-Dollar) erzielt. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht das einem Plus von 138 Prozent (Q 2 2021: rd. 7,93 Mrd. RMB / rd. 1,15 Mrd. USD). Gestützt wird die Umsatzentwicklung durch einen starken Anstieg der Nachfrage in vielen Märkten infolge der sich beschleunigenden Energiewende in mehreren Ländern und Branchen sowie der durch den Russland-Ukraine-Konflikt ausgelösten Energiekrise. Insgesamt ist die ausgelieferte Solarleistung in Q 2 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal um 102 Prozent auf 10.532 MW (10.183 MW für Solarmodule und 349 MW für Zellen und Wafer) gestiegen.

Unterm Strich rutscht der im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete Solarriese allerdings ins Minus und verzeichnet in Q2 einen Nettoverlust von 623,27 Mio. RMB (rd. - 90,3 Mio. USD) nach einem Nettogewinn von 66,2 Mio. RMB im Vorjahresquartal (rd. 9,6 Mio. USD). Insgesamt ergibt sich damit ein Verlust von 12,60 RMB pro ADS (- 1,83 USD).

Mit Blick auf das Gesamtjahr ist die weitere Geschäftsentwicklung derzeit nach Einschätzung von Xiande Li noch mit Unsicherheiten behaftet. „Wir sind derzeit nicht in der Lage zu beurteilen, inwieweit unser Geschäftsbetrieb und unser finanzielles Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 durch die Stromrationierungsmaßnahmen in der Provinz Sichuan beeinträchtigt werden, da es ungewiss ist, wie lange die Stromrationierungsmaßnahmen andauern werden und wann unsere Produktionsanlagen in Sichuan ihre volle Produktion wieder aufnehmen können“, so Xiande Li. Li geht in Anbetracht der aktuellen und erwarteten Lieferketten- und Marktbedingungen davon aus, dass nach der angepassten Kapazitätserweiterung die jährliche Produktionskapazität Ende 2022 für Wafer 60 GW, für Zellen 55 GW und für Module 65 GW erreichen wird.

Die Aktie des RENIXX Konzerns hat an den ersten vier Handelstagen dieser Woche um 3,1 Prozent auf einen Kurs von 57,90 Euro nachgegeben (Schlusskurs, 01.09.2022, Börse Stuttgart). Im heutigen Handel steht die Aktie aktuell mit 57,95 Euro auf dem Schlusskursniveau des Vortages (13:48 Uhr, 02.09.2022, Börse Stuttgart). Seit dem Jahreswechsel hat der Kurs damit um 52 Prozent zugelegt.

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02.09.2022