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Studie: PV-Anlagen bringen höhere Gewinne als Windkraftanlagen

Karlsruhe – Eine aktuelle Studie zeigt, dass Photovoltaik(PV)-Anlagen deutlich höhere Gewinne erzielen als Windkraftanlagen. 2012 betrugen die durch Windkraftanlagen realisierten Gewinne in Deutschland etwa 750 Millionen Euro, die PV-Anlagen kamen hingegen auf rund 2,7 Milliarden Euro.

Die Studie weist hier zudem auf starke Gegensätze zwischen einzelnen Bundesländern hin. Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage, welche Einnahmen und Gewinne sich mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Deutschland erzielen lassen.

Wer profitiert vom Ausbau der erneuerbaren Energien am stärksten
Im Rahmen des Projekts "Wirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien (Impres)" haben das Fraunhofer ISI zusammen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) sowie dem Institut für Zukunftsenergiesysteme (IZES) die Studie "Verteilungswirkungen der Marktförderung des EEG in den Bereichen Photovoltaik und Windenergie (onshore)" durchgeführt. Ihr Ziel bestand darin, die erzeugten Strommengen nach Bundesland, Anlagengröße und pro Jahr für Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu ermitteln sowie die hierdurch erzielten jährlichen Gewinne zu errechnen. Dabei sollt u.a. die Frage geklärt werden, ob bestimmte Regionen oder Akteure vom Ausbau erneuerbarer Energien mehr profitieren als andere.

Mehr als dreimal so hohe Gewinne für PV-Anlagen
Im Hinblick auf die Ergebnisse weist Dr. Barbara Breitschopf, Projektleiterin der Studie am Fraunhofer ISI, auf große Unterschiede bei den Gewinnen durch die analysierten erneuerbaren Energieträger hin: "Für das Jahr 2012 fielen die durch Windkraftanlagen realisierten Gewinne mit etwa 750 Millionen Euro deutlich geringer aus als bei Photovoltaikanlagen, die mit rund 2,7 Milliarden Euro mehr als dreimal so hohe Gewinne einbrachten – und dies, obwohl die erzeugte Menge an Solarstrom viel niedriger ausfällt als bei Windstrom."

Gewinnunterschiede bei Windenergie an Land
Bei den Windkraftanlagen sind vor allem norddeutsche Bundesländer wie Niedersachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt ganz vorne. Die genannten Länden vereinen eine Windenergie-Leistung von etwa 19 Gigawatt auf sich und damit mehr als die übrigen zwölf Bundesländer zusammen. Allerdings sind die Gewinnspannen bei der Windenergie sehr unterschiedlich, was das Beispiel Schleswig-Holsteins unterstreicht: Obwohl das nördlichste Bundesland im direkten Vergleich mit Niedersachsen nur etwa über die Hälfte der Gesamtstromkapazität verfügt, fielen die Gewinne im Jahr 2012 nur um etwa neun Prozent niedriger aus. Das umgekehrte Bild zeigt sich für Brandenburg, das ab dem Jahr 2000 zwar über die zweitgrößte Gesamtstromkapazität verfügt, jedoch laut Modellabschätzung nur einen Bruchteil der Gewinne Niedersachsens oder Schleswig-Holsteins erzielt. Die großen Unterschiede lassen sich laut Breitschopf auch durch die regionale Raumplanung erklären, die großen Einfluss auf den Standort der Windkraftanlagen habe.

40 Prozent deutsche PV-Kapazitäten stehen in Bayern und Baden-Württemberg

Die Untersuchung stellt auch fest, dass beispielsweise allein Bayern und Baden-Württemberg rund 40 Prozent der installierten Solarstromkapazitäten in Deutschland stehen. Diese Länder liegen auch bei den Gewinnen ganz vorne. Die Gewinne werden vor allem durch kleinere, oftmals private Anlagen erzielt, die allerdings gleichzeitig die geringste Gewinnspanne je erzeugter Strommenge pro Kilowattstunde einfahren. Neben den natürlichen Gegebenheiten wirkt sich auch der hohe Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben beziehungsweise der dort verfügbaren Dachflächen auf die installierten Kapazitäten aus.

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© IWR, 2014

29.07.2014

 



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