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Regenerative Wärme: Viel Lob für neues MAP

Berlin / Münster – Die überarbeiteten Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt, besser bekannt unter dem Stichwort Marktanreizprogramm (MAP), sind in dieser Woche vom Bundeswirtschaftsministerium vorgestellt worden. Alles in allem kassieren die Verantwortlichen für die neuen Regelungen viel Lob. Einige Details werden aber bemängelt.

Das Wirtschaftsministerium hat vor allem die neu aufgenommene ertragsabhängige Förderung bei Solarthermie sowie allgemein die stärkere Ausrichtung auf das Gewerbe hervorgehoben. Aus den Branchenverbänden wie BEE, DEPV, Wirtschaftsforum Geothermie e.V., Bundesverband Wärmepumpe kommt überwiegend Zustimmung.

BEE-Geschäftsführer Falk sieht viele richtige Impulse
Mit einem Volumen von über 300 Mio. Euro pro Jahr ist das Marktanreizprogramm das zentrale Instrument zum Ausbau erneuerbarer Energien im Wärmemarkt. Für den Bundesverband erneuerbare Energien e.V. (BEE) erklärt Geschäftsführer Dr. Hermann Falk: „Die Novellierung des Marktanreizprogramms setzt viele richtige Impulse, um den gesamten erneuerbare Wärme-Markt in Schwung zu bringen.“ Mit höheren Fördersätzen, der Aufnahme neuer, innovativer Anwendungen sowie einer fokussierten Staffelung bei den Förderbeständen wurden zentrale Anschubelemente geschaffen.
Falk: „Für fast alle Technologien und Sparten haben sich die Fördermöglichkeiten verbessert. Jeder Hauseigentümer kann damit die für ihn passende Lösung z. B. mit Solarthermie, Wärmepumpen, Pellets- und andere Bioenergieheizungen finden und sinnvoll in die Zukunft investieren.“

Höhere Förderungen bei neuen Pelletanlagen

Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) hebt die verbesserten Fördertatbestände im Bioenergiebereich hervor. So wird die MAP-Basisförderung für Pelletkessel von 36 Euro pro Kilowatt (kW) auf 80 Euro pro kW erhöht. Gleichzeitig erhöhen sich für Pelletheizungen und für Pelletkaminöfen mit Wassertasche die Mindestförderung jeweils um 600 Euro. Der DEPV rät bei der Installation einer Pelletfeuerung grundsätzlich zu prüfen, ob diese mit einer Solarthermieanlage gekoppelt werden kann. Der Kombinationsbonus in Höhe von 500 Euro werde allerdings nicht nur bei der Kombination mit einer Solarkollektoranlage fällig, sondern auch bei der Kombination einer Pelletheizung mit einer effizienten Wärmepumpe oder beim Anschluss der Holzheizung an ein Wärmenetz, so der Verband.

Geothermie-Wärmepumpen: 4.000 Euro statt wie bisher 2.800 Euro
Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) ist der Meinung, dass das Förderprogramm die größte Verbesserung im Fördersegment Wärmepumpen für erdgekoppelte Systeme im Ein- und Zweifamilienhausbereich vorsieht. Diese besonders effizienten Anlagen erhalten zukünftig mindestens 4.000 Euro statt wie bisher 2.800 Euro. „Eine sinnvolle Entscheidung, auch gerade als ökologisches Korrektiv angesichts des Ölpreisverfalls“, findet BWP-Geologe Dr. Sabel. Auch im KfW-Teil, der für Wärmepumpen ab 100 kW gilt, wird die Errichtung von Sonden nun gefördert, so der BWP. Enttäuschend seien aus BWP-Sicht hingegen sind die Fördersätze für Luftwärmepumpen, die sich nur wenig verbessert hätten.

Geothermiebranche freut sich auch über Förderung von Tiefengeothermie
Auch die Geothermie-Verbände Wirtschaftsforum Geothermie e.V. und Bundesverband Geothermie e.V, die bald verschmelzen werden, begrüßen die Novellierung. Insbesondere die Regelungen, nach denen Geothermie-Anlagen mit Erdwärmesonden mindestens 4.500 Euro erhalten und alle anderen Formen der oberflächennahen Erdwärmenutzung mindestens 4.000 Euro erhlaten, werden positiv bewertet. „Die gezielte Förderung von besonders effizienten Systemen ist ein wichtiges Signal“, sagt Dr. Erwin Knapek, der Vorsitzender des Wirtschaftsforums Geothermie e.V. (WFG) sowie Präsident des Bundesverbandes Geothermie e.V. (BVG) ist. Das MAP fördert außerdem strom- und wärmeerzeugende Tiefengeothermie-Anlagen. Dabei werden nun vier statt zwei Bohrungen pro Vorhaben gefördert. Mehr Bohrungen ermöglichen eine höhere Energiegewinnung und damit eine umfangreichere regenerative Erzeugung von Strom und Wärme.

Heizungsverband sieht den hohen Beratungsaufwand kritisch
Etwas kritischer als die regenerative Branche sieht Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) das neue Regelwerk. Grundsätzlich begrüßt der Verband die Weiterführung des technologiefördernden MAPs als Grundförderung mit attraktiven Förderbeträgen für die Bürger. Besonders erfreulich sei, dass es bei einigen Fördertatbeständen zu einer Erhöhung der Förderbeträge kommt. Allerdings führe das MAP in der Praxis leider nach wie vor zu einem sehr hohen Beratungs- und Beantragungsaufwand.

© IWR, 2015

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