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Vierte Photovoltaik-Ausschreibung bringt knapp 90 vergebliche Gebote

Berlin/Bonn - Die vierte Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland ist beendet. Es ging ursprünglich um 125 Megawatt (MW) Solarleistung. Insgesamt wurden 108 Projektgebote mit einem Volumen von 540 MW eingereicht. Doch nur 21 Gebote haben einen Zuschlag erhalten.

Die Regierung lobt das Ausschreibungssystem. Die neueste Runde habe gezeigt, dass das Instrument der Ausschreibungen funktioniert. Staatssekretär Rainer Baake aus dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) freute sich zudem darüber, dass das Preisniveau erneut gesunken ist. Für die Bewerber war insbesondere die Möglichkeit interessant, Gebote für Solarprojekte auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten abgeben zu können.

PV-Freiflächenanlagen: Zuschlag für 128 MW – 87 Gebote gehen leer aus
Nach dem Gebotspreisverfahren ("pay as bid") haben in der vierten Ausschreibungsrunde 21 Gebote mit einem Umfang von letztendlich 128 MW einen Zuschlag erhalten. Mit dem insgesamt eingereichten Gebots-Volumen von 540 MW war das die Runde mehr als vierfach überzeichnet. "Die Möglichkeit, Gebote für Projekte auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten abgeben zu können, haben viele Bieter genutzt. Dies hat zu einer erneuten Senkung des Preisniveaus geführt", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, die die Ausschreibung organsiert hat. Von den Geboten, die einen Zuschlag erhalten haben, bezogen sich zehn auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten. Damit wurde dieses Kontingent für das laufende Jahr ausgeschöpft. Diese zehn Gebote haben einen Umfang von 70 MW, also mehr als die Hälfte der insgesamt bezuschlagten Leistung. Dennoch erklärte Homann: "Die auf Ackerflächen bezuschlagte Gebotsmenge war damit kleiner als erwartet." Mit dem Instrument der Ausschreibung soll ein marktwirtschaftlicher Fördersatz erreicht werden, der im Gegensatz zum gesetzlich festgelegten Fördersatz unter Wettbewerbsbedingungen entsteht.

Baake: Zuschlagwert von 7,41 Cent/kWh ist "beeindruckendes Ergebnis"
BMWi-Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Rainer Baake, stellte fest: "Auch die vierte Runde der Pilotausschreibungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen hat gezeigt: Das Instrument der Ausschreibungen funktioniert! Die Wettbewerbsintensität war auch dieses Mal hoch.“ Zum erneut gesunkenen Preisniveau sagte Baake: „Der gemittelte Zuschlagwert liegt bei 7,41. Das ist ein beeindruckendes Ergebnis. Innerhalb von nur 12 Monate ist das Preisniveau von Runde zu Runde gesunken von 9,2 über 8,5 und 8,0 und schließlich jetzt bei durchschnittlich 7,41 Cent/kWh gelandet. Das zeigt, dass das Preissenkungspotenzial hoch ist. Das ist letztlich auch für den Stromkunden und die Strompreise eine gute Nachricht."

Nachrückverfahren noch möglich
Endgültige Ergebnisse können laut Bundesnetzagentur erst dann veröffentlicht werden, wenn feststeht, ob ein Nachrückverfahren durchgeführt wird. Dies ist davon abhängig, ob und für welche Gebotsmenge finanzielle Zweitsicherheiten gestellt werden. Hierzu haben die erfolgreichen Bieter bis zum 29. April 2016 Zeit.

Insgesamt sind 108 Gebote sind für die vierte Ausschreibungsrunde bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Davon bezogen sich 31 auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten. Es mussten 16 Gebote ausgeschlossen werden, da sie die Teilnahmevoraussetzungen nicht erfüllten. Ein Zuschlag ging an eine KG, neun an GmbH & Co. KGs und elf an GmbHs.

© IWR, 2016

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12.04.2016

 



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