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PV Stromspeicher Inspektion 2022: Vorjahres-Testsieger verteidigen ihre Titel

© HTW Berlin© HTW BerlinBerlin - Immer mehr Haushalte machen sich mit einem Photovoltaik-Speichersystem unabhängiger von steigenden Strompreisen und leisten zudem einen Beitrag zum Klimaschutz. Das zeigt die aktuelle Stromspeicher-Inspektion 2022. Technisch gesehen steigt die Effizienz der Systeme.

In der fünften Ausgabe des Stromspeichertests analysierte die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) 21 Speichersysteme. Neben den Marktführern BYD und Sonnen haben in diesem Jahr sieben Unternehmen mit neuen Produkten teilgenommen, darunter Fenecon, Solax und Varta. Insgesamt erreichen die Testsieger von RCT Power und Fronius sowie vier weitere Solarstromspeicher-Kombinationen exzellente Bestwerte. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Testsieger der aktuellen Inspektion an ihre Vorjahresergebnisse anknüpfen und ihre Titel verteidigen können.

Geringere Effizienzverluste gleich höherer Autarkiegrad
Auch im Jahr 2022 haben Forschende der HTW Berlin in ihrer Stromspeicher-Studie die Energieeffizienz von Heimspeichersystemen mit dem sogenannten System Performance Index (SPI) bewertet. Der SPI ist eine Effizienzkennzahl, die Photovoltaik-Speichersysteme in den beiden Leistungsklassen „Systems bis 5 kW“ und Systeme bis 10 kW“ vergleichbar macht.

In der kleineren Leistungsklasse bis 5 kW setzte sich auch 2022 erneut die Kombination aus dem Hybridwechselrichter Fronius Primo GEN24 6.0 Plus und der BYD Battery-Box Premium HVS 7.7 durch. Zum zweiten Mal in Folge überzeugte in der 10-kW-Leistungsklasse der Power Storage DC 10.0 von RCT Power mit einem SPI von 95,1 Prozent.

Positiv ist nach Einschätzung der Forschenden, dass in der aktuellen Stromspeicher-Inspektion in der Leistungsklasse bis 10 kW bereits sechs Systeme einen SPI Wert über 93 Prozent erreichten, bei der Inspektion 2020 wurde nur ein System in dieser Kategorie erfasst. Dabei gilt, je geringer die Effizienzverluste sind, desto höher ist im Jahresmittel der Autarkiegrad. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den am Markt erhältlichen Geräten immer noch beachtlich.

So erzielte beispielsweise das effizienteste Photovoltaik-Speichersystem einen höheren Autarkiegrad als ein um fast 3 kWh größeres aber weniger effizientes Gerät. Zudem spiegelt sich eine hohe Effizienz auch bei den Stromkosten wider. „Eine 10-kW-PV-Anlage kann gemeinsam mit einem hocheffizienten 10-kWh-Speichersystem die jährlichen Stromkosten um bis zu 2.000 Euro senken“, so Dr. Johannes Weniger, Initiator der Stromspeicher-Inspektion.

Immer mehr PV-Anlagen werden in Kombination mit einem Speicher realisiert
Neben dem Trend zu einer Verbesserung der Energieeffizienz, zeigt die Studie die positive Entwicklung des Markts für Photovoltaik-Speichersysteme auf. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland über 200.000 Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung bis 20 kW errichtet, mehr als doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. Im gleichen Zeitraum wuchs der Markt für Stromspeicher bis 20 kWh um das Dreifache. Allein im vergangenen Jahr wurden über 130.000 Stromspeicher installiert.

Beteiligung an nächster Stromspeicher-Inspektion bis Mitte Dezember 2022
Im Rahmen der Stromspeicher-Inspektion hat die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin seit 2018 bislang über 60 Wechselstrom (AC)- und Gleichstrom (DC)-gekoppelte Solarstromspeicher untersucht. Dabei konnten die Forschenden manche Pauschalaussagen widerlegen. Beispielsweise wird den Hybridwechselrichtern der DC-gekoppelten Systeme eine naturgemäß hohe Effizienz nachgesagt. Die Labormessergebnisse zeigen jedoch: Die mittleren Wirkungsgrade der untersuchten Hybridwechselrichter unterscheiden sich um bis zu 12 Prozentpunkte. Dennoch bestätigten die Testergebnisse den positiven Trend, dass viele Hersteller wichtige Stellschrauben zur Effizienzsteigerung erkannt und ihre Geräte optimiert haben, so die HTW.

Die Stromspeicher-Inspektion 2022 entstand im Projekt „Bewertung der Performance von Stromspeichersystemen (Perform)“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird. An der nächsten Ausgabe des Speichervergleichs können sich Speicherhersteller bis zum 15. Dezember 2022 beteiligen.


© IWR, 2022


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22.03.2022

 



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