Statkraft kann mit über 100 Mio. Euro Unterstützung für Wasserstofferzeugung in Emden rechnen
© StatkraftDüsseldorf - Mit einer möglichen EU-Förderung von über 100 Mio. Euro hat der norwegische Energiekonzern Statkraft einen wichtigen Meilenstein für den Bau eines Groß-Elektrolyseurs inkl. Großwärmepumpe am Standort Emden erreicht. Der Wasserstoff soll in das jetzt von der BNetzA freigegebene Wasserstoff-Kernnetz eingespeist werden.
Der staatliche norwegische Energieversorger Statkraft kann bei seinen Plänen zum Aufbau eines Wasserstoff-Produktionsstandorts im niedersächsischen Emden voraussichtlich auf die Unterstützung durch die Europäische Union setzen. Das Unternehmen wurde ausgewählt, einen Zuwendungsbescheid über eine Fördersumme von bis zu 107 Mio. Euro für sein aus einer Groß-Elektrolyseanlage und einem Groß-Wärmepumpensystem bestehendes Projekt zu verhandeln.
Zuwendung der EU für 200 MW-Elektrolyse- und 50-MW-Wärmepumpen-System wird verhandelt
Statkraft plant am Standort Emden den Bau einer 200 MW Elektrolyseanlage und die Errichtung eines 50 MW-Wärmepumpensystems. Dabei verfolgt Statkraft wie an anderen Standorten auch, bereits existierende Infrastruktur und das Know-how seiner Mitarbeiter für seine grünen Wasserstoffpläne zu nutzen.
Für die Förderung der Anlage hat Statkraft von der Europäischen Union hat jetzt grundsätzlich Grünes Licht erhalten. Die von der EU in Aussicht gestellte Unterstützung stammt aus dem EU-Innovations-Fonds, mit dem die Entwicklung von innovativen Technologien zur Senkung von Treibhausgasemissionen in Europa gefördert wird.
Mit dem Start des Wasserstoffkernnetzes sollen Industrieunternehmen bundesweit mit dem in der Statkraft-Anlage erzeugten grünen Wasserstoff beliefert werden. Durch das eigene, große Portfolio von Erneuerbare-Energie-Anlagen in Deutschland könne eine hohe Auslastung des Elektrolyseurs für eine grüne Wasserstoffherstellung sichergestellt werden, so Statkraft.
Im ersten Schritt sollen aus Emden heraus bis zu 20.000 Tonnen erneuerbarer Wasserstoff für die Dekarbonisierung der Industrie bereitgestellt werden. Später kommen dann jährlich bis zu 50.000 MWh Fernwärme hinzu. Die Abwärme aus der Elektrolyse wird dabei mithilfe mehrerer Groß-Wärmepumpen effizient auf ein nutzbares Niveau angehoben und in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist. Bereits heute beliefert Statkraft Industriekunden in Emden mit Fernwärme aus der dortigen Biomasse-Anlage.
„In Emden schlagen wir das erste Kapitel unserer ambitionierten Wasserstoffpläne in Deutschland auf. Wir wollen ein wichtiger Player im deutschen Wasserstoff-Markt sein und freuen uns sehr, dass wir in diesem für uns bedeutenden Projekt mit einer Förderung durch die EU rechnen dürfen“, so Helge-Jürgen Beil, Vice President Hydrogen bei Statkraft in Deutschland.
Statkraft hat bereits mehrere Absichtserklärungen mit potenziellen Abnehmern für grünen Wasserstoff und grüne Fernwärme in Emden unterzeichnet. Das Unternehmen will nun in die Verhandlungen des Zuwendungsbescheids mit der EU einsteigen.
Grüner Wasserstoff für den Verkehrssektor. Investitionsentscheidung noch in 2024
Neben der 200 MW Elektrolyse-Großanlage plant Statkraft am Standort Emden in einem ersten Schritt beim Aufbau des Geschäftsbereichs Wasserstoff für das Jahr 2026 die Realisierung eines 10-MW-Elektrolyseurs zur Erzeugung von grünem Wasserstoff für den Verkehrssektor. Mit der Pilotanlage sollen Wasserstofftankstellen in der Region versorgt werden. Die Anlage wird an Statkrafts bestehendem Kraftwerksstandort entwickelt, an dem das Unternehmen bereits ein Biomasse- und ein Gaskraftwerk betreibt. Die neue Anlage soll in die bestehende Infrastruktur des Kraftwerkes (Wasserversorgung, Kühlwasser, Strom) integriert werden. Mit der Anlage können ca. 200 Kilogramm grüner Wasserstoff pro Stunde auf Basis von grünem Strom erzeugt werden, was laut Statkraft dem jährlichen Bedarf von rund 100 emissionsfreien LKW entspricht. Voraussichtlich noch in diesem Jahr will der Energiekonzern eine Investitionsentscheidung für den Bau der Pilotanlage treffen.
© IWR, 2024
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