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Meilenstein für Ankauf von grünen Wasserstoffprodukten: EU-Kommission genehmigt zweite H2 Global Ausschreibung

© Adobe Stock© Adobe StockBerlin - Die deutsche Industrie benötigt zur Dekarbonisierung große Mengen an grünem Wasserstoff und seiner Derivate. Neben der nationalen Produktion bedarf es dazu außer- und innereuropäischer Importe. Mit der Genehmigung der zweiten Ausschreibung im H2Global-Programm wurde ein weiterer wichtiger Schritt für den globalen Wasserstoffhochlauf erreicht.

Die EU-Kommission hat im Dezember 2024 die beihilferechtliche Genehmigung für die zweite H2Global-Ausschreibung erteilt. Mit dieser neuen Ausschreibungsrunde unterstützt die Bundesregierung in den nächsten Jahren weltweit den Ankauf von grünem Wasserstoff und entsprechenden Derivaten. Die angekauften Wasserstoffprodukte werden nach Deutschland geliefert und an Abnehmer versteigert. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Ausschreibung ist ein gemeinsames Ankaufslos mit den Niederlanden.

Zweite Ausschreibung: Langfristige Ankaufverträge im Ausland für schnellen Markthochlauf
Dank der Genehmigung durch die EU-Kommission am 18. Dezember 2024 können nun zügig langfristige Ankaufverträge im Ausland abgeschlossen werden. Dies soll wichtige Preissignale für den Import von erneuerbaren Wasserstoffprodukten in großen Mengen setzen. Gerade die deutsche Industrie ist auf die Verfügbarkeit grüner Wasserstoffprodukte angewiesen.

Importe sind die zentrale Säule für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland. Gemäß der Nationalen Wasserstoffstrategie und der daraus abgeleiteten Importstrategie sollen im Jahr 2030 zwischen 50 % und 70 % des in Deutschland genutzten Wasserstoffs über Importe abgedeckt werden. Die zweite H2Global-Ausschreibung fördert bewusst die Diversifizierung der deutschen Energieimporte. Daher werden Ausschreibungen für Projekte aus Nordamerika, Südamerika, Australien, Asien und Afrika angeboten, die verschiedene Wasserstoffprodukte umfassen. Der Zuschlag geht an den Bieter, der für den produktspezifischen Energiewert den niedrigsten Preis bietet.

Im gemeinsamen Ankaufslos mit den Niederlanden wird ausschließlich molekularer Wasserstoff angekauft, wobei sich Projekte aus allen Kontinenten für den Export nach Deutschland und in die Niederlande bewerben können. In einer zweiten Stufe sollen weiter inner- und außereuropäische Ankaufverträge vergeben werden.

In der ersten Stufe werden von Deutschland Ausschreibungen im Wert von bis zu 2,2 Mrd. Euro für außereuropäische und globale Ausschreibungen freigegeben. Mit einem Beitrag der Niederlande von 300 Mio. Euro können bis zu 2,5 Mrd. Euro als gesamtes Ankaufvolumen genutzt werden.

H2Global-Programm: Doppelauktions-Modell für den Markthochlauf von grünem Wasserstoff und H2-Derivaten
H2Global ist ein Doppelauktions-Modell zur Förderung des Technologie- und Markthochlaufs von grünem Wasserstoff sowie Wasserstoffderivaten. Internationale Wasserstoff-Exporteure geben einen Lieferpreis (niedrigster Preis) an, während deutsche Importeure ihr Kaufangebot (höchster Preis) einreichen. Liegt ein Preisunterschied vor, übernimmt der Staat zunächst die Differenz, bis die Preislücke geschlossen ist (Contracts for Difference, CfD). Die Umsetzung und Weiterentwicklung von H2Global erfolgt durch die HINT.CO GmbH (Hintco), eine Tochtergesellschaft der gemeinnützigen H2Global-Stiftung.

Der gewählte Ansatz bietet den Wasserstoffexporteuren langfristige Abnahmeverträge, die Investitionssicherheit gewährleisten, und ermöglicht den Abnehmern den Zugang zu grünen Wasserstoffderivaten. Als erster internationaler Händler verbindet die Hintco über den Doppelauktions-Mechanismus Angebot und Nachfrage von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten. Dabei werden Wasserstoff und Derivate aus Nicht-EU-Ländern zum niedrigsten Preis mit 10-Jahresverträgen eingekauft. Parallel dazu wird der Wasserstoff durch kurzfristige Auktionen zum höchsten Preis an deutsche und europäische Unternehmen verkauft, die so ihre Dekarbonisierungsziele vorantreiben können.

Die großvolumigen Ankaufsverträge sollen Investitionen in erneuerbare Energien sowie die Produktion von wasserstoffbasiertem Ammoniak und Methanol anregen.


© IWR, 2025


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