Abschöpfung von Solarerlösen: Solarverband warnt vor rückwirkenden und unverhältnismäßigem Markteingriff
Berlin - Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) warnt vor einem Markteinbruch in Deutschland für den Fall, dass die Bundesregierung rückwirkend oder in unverhältnismäßiger Höhe Erlöse bei Solaranlagenbetreibern abschöpfen sollte. Ein Arbeitspapier mit derartigen Überlegungen zu technologiespezifischen Erlösobergrenzen aus dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) ist aufgetaucht. 
Das über die jüngsten EU-Beschlüsse zur Strompreisbremse noch deutlich hinausgehende Vorhaben bewege sich weder in den Vorgaben der EU-Verordnung, noch in den Grenzen des Verfassungsrechts, teilte der Bundesverband Solarwirtschaft mit. Dies habe eine Prüfung durch die Berliner Wirtschaftskanzlei RAUE im BSW-Auftrag ergeben. Die Abschöpfung von Erlösen sei bislang nur als Sanktionsmaßnahme im deutschen Recht vorgesehen. Da gemäß den BMWK-Plänen tatsächlich erwirtschaftete Gewinne jedoch überhaupt nicht in die Berechnung einfließen, liege sogar ein ungerechtfertigter Eingriff in das Eigentumsrecht nahe.
Der BSW warnt eindringlich vor dem „Tabubruch“ eines rückwirkenden Markteingriffs und vor der Beschneidung von Solarerlösen. Des Weiteren sollten die Spielräume der EU-Verordnung im Sinne des Vertrauensschutzes und der Investitionssicherheit für die Solarbranche vollumfänglich zu nutzen. Dazu gehöre das Ausschöpfen der EU-rechtlich vorgesehenen Erlösobergrenze von 180 Euro je Megawattstunde (18 ct/kWh) für Photovoltaikanlagen, die klare Begrenzung des Instruments auf die von der EU-Verordnung vorgesehene Befristung (1.12.2022 bis 31.05.2023) sowie die vollständige Nutzung der Bagatellgrenzen für kleine Anlagen bis 1 Megawatt.  
Betreiber:innen kleiner Solarstromanlagen auf Eigenheimen sollen dem Vernehmen nach von der geplanten Erlösabschöpfung nicht betroffen sein, so der BSW.
Die geplante Erlös-Abschöpfungführe führt nach BSW-Angaben bereits heute zu erheblichen Verzögerungen bei der Entwicklung neuer Solarstromanlage im Kraftwerksmaßstab, die sich mittels Power Purchase Agreements (PPA) direkt am Markt finanzieren wollen. In der Solarbranche gebe es derzeit große Verunsicherungen beim Abschluss neuer Verträge für die Direktvermarktung von Solarstrom.	
© IWR, 2025
Stellenangebot: VOSS GmbH sucht Mitarbeiter:in in der Projekt- und Unternehmensfinanzierung (m/w/d) Keine EZB-Zinssenkung in Sicht: Inflation in Deutschland sinkt im Oktober 2025 auf 2,3 Prozent
First Solar-Aktie leicht fester: First Solar meldet Rekordabsatz im dritten Quartal 2025 - Guidance leicht gesenkt
UKA verzeichnet Rekordwoche: UKA nimmt täglich eine Windenergieanlage in Betrieb - mehr als 1,5 Gigawatt Onshore in Bau
Als Arbeitgeber beliebt: VSB Deutschland erneut als Great Place To Work® ausgezeichnet - Arbeitsplatzqualität in der Erneuerbaren-Energien-Branche bestätigt
Wasserstoff-Markthochlauf gestalten: BEE widerspricht Bundesrechnungshof: Grüner Wasserstoff ist Zukunftsinvestition in Wertschöpfung und Versorgungssicherheit
Das könnte Sie auch noch interessieren
Energiejobs-Newsletter mit aktuellen Stellenangeboten
Jobticker - Neuzugänge Energiejobs
Windenergie in Frankreich - Stromerzeung und Strom-Mix
26.10.2022



