Grünes Licht erwartet: Eco Stor plant in Rheinland-Pfalz einen der größten Batteriespeicher Europas
© Eco StorWittlich - In Wittlich in Rheinland-Pfalz wird derzeit einer der größten Batteriespeicher Europas geplant.
Zusammen mit Finanzierungspartnern will das deutsch-norwegische Unternehmen Eco Stor rund 250 Millionen Euro in die Realisierung des Speicherwerks investieren. Der Baustart soll Ende 2024 erfolgen. Die Standortauswahl in unmittelbarer Nähe des Umspannwerks Wengerohr erfolgte nach umfassender Untersuchung verschiedener Netzknoten im Übertragungsnetz des Netzbetreibers Amprion.
Nachdem sich der Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt Wittlich mit der Thematik beschäftigt und einstimmig seine Zustimmung erteilt hat, soll am kommenden Donnerstag, 12. Oktober 2023, dem Stadtrat nun der Grundsatzbeschluss zur Errichtung eines Batteriespeicherwerks zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden.
Konkret geplant ist auf dem ca. 6 ha großen Grundstück die Errichtung von 6 Blöcken vom Typ „Eco Stor ES-50C“ mit einer Leistung von jeweils 50 Megawatt (MW) und einer Speicherkapazität von 100 Megawattstunden (MWh). Jeder Block besteht aus einem 110 kV Umspannwerk, 16 Containerstationen für die Wechselrichter und Transformatoren und 32 Containerstationen mit Lithium-Ionen-Batterien. Das gesamte Speicherwerk wird eine Leistung von 300 MW und eine Speicherkapazität von 600 MWh aufweisen.
Der Speicher soll in Echtzeit an die Marktplätze gekoppelt werden. Die Aufladung des Batteriespeichers mit Wind- und Solarstrom geschieht dabei in Zeiten niedriger Strompreise im Großhandel. Das ist insbesondere der Fall, wenn viel Solar- und Windstrom erzeugt wird. Umgekehrt entlädt sich der Speicher in Zeiten hoher Strompreise - also zu Zeiten mit wenig erneuerbarem Strom im Netz.
Um die Akzeptanz von Batteriespeicherwerken zu verbessern, fordert Eco Stor von der Politik Änderungen bei der Gewerbesteuer-Gesetzgebung, da die Speicher aktuell nicht wie Wind- oder PV-Kraftwerke von einer Regelung erfasst werden, die eine Zuteilung von 90 Prozent der anfallenden Gewerbesteuer zugunsten der Kommunen vor Ort regelt. „Das muss sich ändern“ fordert ECO Stor-Geschäftsführer Georg Gallmetzer. In Zusammenarbeit mit Verbänden und involvierten Standort-Kommunen plädiert Eco Stor für die Anpassung des Gewerbesteuerrechts im Zuge des Jahressteuergesetzes 2023. Dies fördere den Strukturwandel ländlicher Regionen und trage zur Akzeptanz großer Infrastruktur-Maßnahmen in der Bevölkerung bei, so das Unternehmen.
© IWR, 2024
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