Kreuzfahrtschiffe im Blick: Verkehrsministerium fördert Brennstoffzellen-Großanlage für Schifffahrt
© Adobe Stock / FotoliaBerlin - Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert die Entwicklung einer leistungsstarken Brennstoffzellen-Großanlage für die Seeschifffahrt. Den Praxistest soll die Anlage an Bord eines Kreuzfahrtschiffs bestehen.
In dem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „HyCruisE“ haben sich die Firma Freudenberg e-Power Systems und die Meyer Werft GmbH & Co. KG zum Ziel gesetzt, ein neuartiges PEM (Polymer-Elektrolyt-Membran)-Brennstoffzellensystem mit integrierter Reformertechnologie für Flüssiggas (LNG) beziehungsweise erneuerbare Gase, sogenanntes synthetisches natürliches Gas (SNG), weiterzuentwickeln.
Auf Basis der Entwicklungstätigkeit soll eine im Megawatt-Bereich hochskalierte Brennstoffzellengroßanlage aufgebaut und erprobt werden, teilte das Verkehrsministerium mit. Das Projekt „HyCruisE“ wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) durch das BMDV mit insgesamt 15,6 Mio. Euro gefördert.
Um die Großanlage „HyCruisE“ in die Praxis umzusetzen, müssen beispielsweise eine neue Reformertechnologie für die effiziente Herstellung von reformiertem Wasserstoff an Bord entwickelt und eine schwerlasttaugliche Brennstoffzellentechnologie skaliert werden.
Die Umsetzung erfolgt in mechanisch und thermisch hochintegrierten kleineren Einzelmodulen in der Leistungsklasse von jeweils 500 kW. Diese Module werden dann an Bord eines Kreuzfahrtschiffs der Reederei Silversea Cruises zu einer Brennstoffzellengroßanlage zusammengeführt und im Realeinsatz erprobt. Die Brennstoffzellenanlage soll künftig den gesamten Hotelbetrieb des Schiffes versorgen.
Daneben stehen auch die elektrische und thermische Einbindung sowie die neuartige Sicherheitstechnik für Brennstoffzellenanlagen mit LNG beziehungsweise SNG an Bord von Passagierschiffen im Fokus der Entwicklung.
Das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie wird durch die NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PTJ) umgesetzt.
© IWR, 2024
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