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SMA rutscht tiefer in die Miesen

Niestetal – Der Druck auf den hessischen Wechselrichter-Spezialisten SMA Solar Technology wächst. Die Verluste steigen, die Umsätze sinken. Eine Rückkehr in die Gewinnezone dauert noch, die Aktionäre werden ungeduldig.

Die SMA Solar Technology AG aus Niestetal hat seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2014 vorgelegt. Zudem wurden die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2015 bestätigt, neu ist die Guidance für das erste Quartal des Jahres. Die Aktie gibt im Handel am Donnerstagmorgen bislang um 8,1 Prozent auf 11,65 Euro nach (Stand 10:43 Uhr).

SMA nennt Europa, China sowie Sondereffekte als Gründe
SMA nennt drei wichtige Gründe für die rückläufigen Zahlen: Der Markteinbruch in Europa, das schwache Chinageschäft sowie Sondereffekte. Im Geschäftsjahr 2014 ist der Umsatz um 13,6 Prozent auf 805,4 Mio. Euro (2013: 932,5 Mio. Euro) gesunken. Im Rekordjahr 2010 lag der Umsatz noch bei 1,92 Mrd. Euro und damit um den Faktor 2,4 höher. In Europa und China sank die Nachfrage nach Solar-Wechselrichtern im abgelaufenen Jahr aufgrund von veränderten politischen Rahmenbedingungen, so SMA. Der Rückgang habe durch das Wachstum in Nordamerika nicht kompensiert werden können. Der hohe Preisdruck hielt zudem 2014 in allen Märkten und Marktsegmenten unverändert an.

Diskrepanz bei Weltmarkt-Volumen und Marktanteil
Weltweit sei das Investitionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 3,9 Mrd. Euro (ca. 40 GW neu installierte Leistung) zurückgegangen. Mit einem Anteil von ca. 20 Prozent habe SMA seine Weltmarktführerschaft in einem dynamischen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld verteidigt. Etwas anders fallen diese Zahlen allerdings beim britischen Markbeobachter Globaldata aus. Dort wird der Wert des globalen Solar-Wechselrichter-Marktes auf etwa 5,7 Mrd. US-Dollar (etwa 5,2 Mrd. Euro) taxiert. Den SMA-Weltmarrtkanteil sieht Globaldata bei etwa neun bis elf Prozent für 2014.

SMA-Vorstandssprecher Urbon nicht zufrieden
Der Auslandsanteil von SMA am Umsatz ist 2014 auf 76,0 Prozent (2013: 71,0 Prozent) gestiegen. Wichtigste Auslandsmärkte waren Nordamerika, Australien, Japan und Großbritannien. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug -164,9 Mio. Euro (2013: -89,1 Mio. Euro). Die Ebit-Marge lag bei -20,5 Prozent (2013: -9,6 Prozent). Im operativen Ergebnis sind Rückstellungen für den geplanten Personalabbau, weitere Sondereffekte z.B. aus Wertberichtigungen sowie Verluste der chinesischen Tochtergesellschaft Zeversolar von insgesamt 129,7 Mio. Euro enthalten. Das operative Ergebnis vor Rückstellungen für den Personalabbau liege im Rahmen der Prognose. Das Konzernergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf -179,3 Mio. Euro (2013: -66,9 Mio. Euro).
SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon stellte fest: "Mit der Geschäftsentwicklung 2014 sind wir nicht zufrieden.“

Positives Ebit bei SMA erst 2016

Für das erste Quartal 2015 rechnet der SMA Vorstand mit einem Umsatz von 210 Mio. Euro bis 230 Mio. Euro (Q1 2014: 176,3 Mio. Euro) und einem operativen Ergebnis (Ebit) von -5 Mio. Euro bis -10 Mio. Euro und geht damit von einer positiveren Geschäftsentwicklung als im Vergleichszeitraum des Vorjahres aus (Q1 2014:-22,0 Mio. Euro). Der Vorstand bestätigt die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr. Sie sieht einen Umsatz von 730 Mio. Euro bis 770 Mio. Euro vor. Da die Einspareffekte aus den aktuell durchgeführten Transformationsmaßnahmen frühestens ab Mitte 2015 ergebniswirksam sind, prognostiziert der SMA Vorstand für das laufende Jahr ein negatives
operatives Ergebnis (Ebit) von -30 Mio. Euro bis -60 Mio. Euro. Die Rückkehr zu einem positiven operativen Ergebnis (Ebit) wird erst für 2016 erwartet.

© IWR, 2015

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26.03.2015

 



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