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Studie: Deutschland verpasst Ausbauziele für Erneuerbare

Berlin - Deutschland peilt an, den Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch bis 2020 auf 18 Prozent zu steigern. So lautet das verpflichtende Ziel gegenüber der EU. Nun zeigt eine neue Untersuchung, dass die Erfüllung wohl nicht gelingen wird.

Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) gemeinsam mit dem Bundesverband Windenergie (BWE) in Auftrag gegebene Kurzexpertise. Wenn die Rahmenbedingungen nicht deutlich verbessert werden, dann landet Deutschland höchstens bei 17 Prozent, so das Fazit.

Aktuelle Windenergie-Dynamik und geplante Ausbaukorridore reichen nicht
Der Anteil von 18 Prozent erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch wird demnach unter den aktuellen Bedingungen nicht erreicht werden. Weder innerhalb der mit dem EEG 2014 festgelegten Korridore noch bei einem fortgesetzten dynamischen Neubau in der Windenergiebranche wie im vergangenen Jahr könne das Ziel erreicht werden. „Ohne deutliche Verbesserungen schaffen wir lediglich etwa 17 Prozent. Dabei hat die Bundesregierung selbst nach Fukushima die Energiewende mit einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien gewollt. Nun sind es die politisch restriktiven Ausbaupfade, die die Energiewende-Dynamik kappen“, kritisiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des BEE. 2010 hatte die damalige schwarz-gelbe Regierung nach Brüssel gemeldet, den Anteil der erneuerbaren Energien auf 19,6 Prozent zu steigern. Dies entsprach in etwa dem europäischen Gesamtziel von 20 Prozent. Davon ist man aktuell aber weit entfernt.

Klimaschutzlücke von 50 Mio. Tonnen trotz aller Pläne
Die Berechnungen ergeben zudem, dass bis 2020 eine Klimaschutzlücke von 50 Millionen Tonnen CO2 auch dann bleibt, wenn alle im Dezember 2014 beschlossenen Effizienzziele umgesetzt würden. „Die mit dem EEG 2014 eingezogenen Ausbaukorridore drohen in Zusammenhang mit dem Systemwechsel hin zu Ausschreibungen den Ausbau der preiswerten Erneuerbaren Energien deutlich abzubremsen. Die Korridore sind nicht geeignet, um in Deutschland die 2020-Ziele zu erreichen. Nach dem erfolgreichen Zubau insbesondere bei der Windenergie in 2014 und 2015 droht ein deutlicher Einbruch, der sich nicht nur im Strommarkt sondern auch bei Wärme und Mobilität negativ auswirken wird“, so Hermann Albers, Präsident des BWE.

Energiewende soll endlich auch in den Bereichen Wärme und Mobilität greifen

Die Energiewende findet nach Ansicht der Verbände im Wärme- und Verkehrssektor nicht statt. Zudem sei im Stromsektor der Ausbau der Solar- und Bioenergie deutlich ausgebremst worden. Die Energiewende funktioniert aktuell nur noch bei der Windenergie und auch dort sind bereits Einschnitte geplant. Falk und Albers appellieren erneut an die Politik, die Energiewende konsequent weiter zu führen und sie endlich auch in den Bereichen Wärme und Mobilität stattfinden zu lassen. Falk: „Selbst hohe Anteile von Ökostrom reichen nicht aus, um die Versäumnisse bei Wärme und Mobilität zu kompensieren“. Zudem werden die Maßnahmen aus dem im Dezember beschlossenen Paket immer weiter verwässert, so BEE und BWE. Die Förderung der energetischen Gebäudesanierung ist wieder abgeblasen worden und in welchem Umfang der Braunkohlesektor zu Treibhausgaseinsparungen beitragen wird, sei angesichts des derzeitigen Ringens um den Klimabeitrag noch völlig offen.

© IWR, 2015

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27.05.2015

 



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