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BMWi: Chinesisches Interesse an deutscher Energiewende ungebremst

Berlin - Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Rainer Baake, und der Vizeminister der Nationalen Energieadministration (NEA) der Volksrepublik China, Zheng Shanjie, haben sich in Berlin über aktuelle Themen der Energiewende ausgetauscht. Baake spricht von der Unterstützung der Chinesen durch Deutschland.

Diskutiert wurden in den bilateralen Gesprächen Möglichkeiten für die Flexibilisierung des konventionellen Kraftwerkparks sowie aktuelle Herausforderungen auf den Strommärkten. Es geht dabei insbesondere um die Frage, wie man die steigenden Anteile erneuerbarer Energien in die Stromnetze bewältigen kann.

Baake: Deutschland unterstützt China gern
Staatssekretär Baake sagte: "Der Aufbau einer sicheren, bezahlbaren und umweltfreundlichen Energieversorgung auf Basis hoher Anteile erneuerbarer Energien ist für China ebenso wie für Deutschland ein wichtiges strategisches Ziel. Deutschland unterstützt China daher gern bei der Modernisierung seines Energiesystems. Nur gemeinsam können wir die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie Klimawandel und eine nachhaltige Energieversorgung angehen. Hierbei spielt die seit 2006 bestehende deutsch-chinesische Energiepartnerschaft eine wesentliche Rolle. Sie ist auf Regierungsebene angesiedelt und umfasst neben dem Thema der Energieeffizienz auch den Austausch zur systematischen Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz, Fragen der Strommarktreform sowie Smart Grids. Gleichzeitig bindet die Energiepartnerschaft Unternehmen beider Länder ein und stärkt Unternehmenskooperationen zum gegenseitigen Nutzen."

IEA-Prognose: Auf China entfällt 2040 ein Viertel des weltweiten Primärenergieverbrauchs
Bis 2040 wird sich lt. Internationaler Energieagentur (World Energy Outlook 2015) Chinas Primärenergieverbrauch nahezu verdoppeln und 25 Prozent des weltweiten Verbrauchs ausmachen. Damit steht China als weltweit größter Energieverbraucher vor enormen Herausforderungen beim Umbau seines Energiesystems. Deutschland unterstützt China aktiv bei der Modernisierung des Energiesystems mittels der seit 2006 bestehenden Energiepartnerschaft, die ein wichtiges Element in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen ist.

IWR: Deutschland will China bei Energiewende unterstützen – wird die deutsche Industriepolitik ausgeblendet?

Während in Deutschland mit dem Projekt Energiewende noch immer der Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor im Fokus steht, scheint die Entwicklung beim Aufbau einer heimischen grünen Energieindustrie von der Politik abgewürgt zu werden. In Bereichen wie der Solarindustrie und im Bioenergie-Sektor wurden in Deutschland zwischenzeitliche Branchenentwicklungen und der ansatzweise Aufbau einer Industrie in den letzten Jahren weitgehend wieder ausradiert.

China versucht dagegen mit aller Macht und staatlichen Mitteln, in den zentralen Industriezweigen der Regenerativen Energiewirtschaft, der Wind- und Solarindustrie, die globale Führungsposition einzunehmen. Deutschland findet derzeit keine Antworten auf diese Entwicklungen, offenbar nicht einmal in bilateralen Gesprächen ist das ein Thema. China verfügt mittlerweile über die mit Abstand größten Produktionskapazitäten in der Photovoltaik-Industrie und ist auch im Windenergiesektor global die Nummer eins. Inzwischen kommt nicht nur der weltgrößte Solarmodul-Hersteller, sondern auch der größte Windkraftanlagen-Produzent der Erde aus China. Vielleicht könnte China in Zukunft Deutschland bei der erfolgreichen Industriepolitik unterstützen.

© IWR, 2016

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25.02.2016

 



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