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Solare Zufeuerung steigert Kraftwerkseffizienz

Karlsruhe – Solarthermische Kraftwerke stellen in sonnenreichen Regionen ohne Flächenkonkurrenz eine interessante Alternative der Stromerzeugung dar. Der Ansatz, diese Technologie als Unterstützung und zur Effizienzsteigerung in bestehende Kohlekraftwerke einzusetzen, ist in Asien neu.

Ein deutsches Unternehmen baut in Indien an dem ersten integrierten Kombikraftwerk mit, das aus einem solarthermischen Kraftwerksteil und einem Kohlekraftwerk besteht. In Indien ist diese „solare Zufeuerung“ eines Kohlekraftwerks eine ganz neuer Ansatz, wie Frenell-CEO Martin Selig gegenüber IWR Online betonte.

Erstes integriertes solarthermisches Kraftwerk in Asien
Frenell, ein Solarthermie-Unternehmen aus Karlsruhe, hat den Auftrag erhalten, das erste integrierte solarthermische Kraftwerk in Asien zu bauen. Auftraggeber ist NTCP, der größte staatliche Energiekonzern in Indien. Die Karlsruher Spezialisten für Concentrated Solar Power (CSP) sollen ein Solarfeld in das Kohlekraftwerk Dadri integrieren. Dieses Kraftwerk befindet sich in der indischen Region Uttar Pradesh, 80 Kilometer östlich von Delhi. Die offizielle Grundsteinlegung für das Projekt fand Anfang November 2016 statt.

Solarthermische Energie in den konventionellen Wasserkreislauf
Das Solarfeld basiert auf der eigens von Frenell entwickelten konzentrierenden Solarthermie-Technologie. Auf einer Fläche von 33.000 Quadratmetern wird das Solarfeld errichtet und soll jährlich 14 Mio. Kilowattstunden solarthermische Energie in den Wasserdampfkreislauf einer 210 Megawatt (MW) Einheit des Kohlekraftwerks einspeisen. Flache Glasspiegel konzentrieren dabei die Sonnenstrahlen auf Absorberrohre und erhitzen Druckwasser auf 250 Grad Celsius. Im Vergleich zu reinen Solarthermischen Kraftwerken ist dies die kosteneffiziente Lösung, da die existierende Infrastruktur des Kraftwerks genutzt werden kann.

Internationale Ausschreibung gewonnen
In einem internationalen Ausschreibungsprozess zwischen drei Generalunternehmern konnte sich das Konsortium von Frenell und Thermax mit der Fresnel-Technologie gegen die Parabolrinnen- und Solarturmtechnologie erfolgreich durchsetzen. Thermax ist ein indischer Generalunternehmer und wird der Vertragsnehmer gegenüber NTCP sein. Frenell wird als Unterlieferant seine CSP-Technologie liefern und den Bau sowie die schlüsselfertige Lieferung des Solarfelds ausführen.

Frenell plant Fertigung für Solarfeldkomponenten in Indien
Martin Selig, CEO von Frenell: “Wir sind sehr stolz darauf, dass wir uns als deutsches Technologieunternehmen gegen die harte Konkurrenz aus China und Indien als günstigster Bieter durchsetzen konnten.“ Um den Kostenvorteil weiter auszubauen, plant Frenell eine Fertigung für Solarfeldkomponenten sowie die dazugehörige Lieferkette in Indien aufzubauen. Die Bauarbeiten sollen von November 2016 an etwa zwölf Monate dauern. Das Projekt ist Teil des indischen Energieprogrammes bis zum Jahr 2022 drei Prozent der gesamten Stromerzeugung mit Solarenergie zu decken.

Die Frenell GmbH wurde 2015 durch ein Management-Buy-out (MBO) von den Gründern und Geschäftsführern der Novatec Solar gegründet mit dem Ziel, die Entwicklung der kosteneffizienten Solarthermischen Kraftwerks-Technologie (CSP) und deren Markteinführung fortzusetzen.

© IWR, 2016

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