Baywa r.e. errichtet Floating-PV Groß-Anlage in Nordrhein-Westfalen
© Baywa r.e.München - Mit der Anhebung der Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien durch die Bundesregierung steigt das Interesse an Anwendungen wie schwimmenden PV-Anlagen. Eine der größten Anlagen Deutschlands wird in den kommenden Wochen in NRW gebaut.
Bis 2030 plant die neue Bundesregierung einen Ausbau der Photovoltaik auf eine Gesamtleistung von ca. 200.000 Megawatt (MW). Dazu soll auch das Segment innovativer Solarenergie wie Agri-PV und schwimmende Solaranlagen gestärkt werden. Der regenerative Energiedienstleister Baywa r.e. wird in Haltern in Nordrhein-Westfalen eine neue schwimmende PV-Anlage (Floating-PV) bauen, die erstmals außerhalb des EEG-Anwendungsbereichs betrieben werden soll.
Betreiber nutzt 75 Prozent des erzeugten PV-Stroms selbst und speist den Rest ein
Baywa r.e. wird für das Quarzwerke GmbH, einen mittelständischen Produzenten von mineralischen Rohstoffen, am Standort Haltern am See in Nordrhein-Westflane in den kommenden Wochen eine der derzeit größten Floating-PV-Anlagen in Deutschland umsetzen.
Die Anlage wird auf dem an das Werksgelände angrenzenden Silbersee III auf einer Fläche von knapp 1,8 Hektar entstehen. Rund 5.800 Photovoltaikmodule werden nach Fertigstellung zusammen eine installierte Nennleistung von ca. 3 MWp erreichen. Jährlich sollen mit der Anlage etwa 3 Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden.
Die Quarzwerke wollen den grünen Strom zu 75 Prozent in Eigenverbrauch nutzen und so ihren CO2-Fußabdruck weiter senken. Zudem kann sich das Unternehmen mit der Floating-PV-Anlage von steigenden Energie- und CO2-Preisen unabhängig machen. Der überschüssige Grünstrom soll ins öffentliche Netz eingespeist werden.
„Für Unternehmen der Roh- und Baustoffindustrie, die oft Eigentümer von brachliegenden oder nur teilweise genutzten Wasserflächen sind, bietet Floating-PV eine attraktive Investitionsmöglichkeit. Ihre künstlichen Wasserflächen bergen ein immenses ungenutztes Potenzial für die Energiewende“, so Stephan Auracher, Managing Director, Baywa r.e. Power Solutions GmbH
Floating PV-Anlagen mit großem Potenzial an Kiesgruben- und Steinbruch-Standorten
Bislang wurden sämtliche Floating-PV-Projekte in Deutschland innerhalb des EEG-Vergütungsrahmens umgesetzt. Mit der Floating-PV-Anlage in Haltern zeigt Baywa r.e., dass sich Anlagen auch ohne EEG-Vergütung wirtschaftlich betreiben lassen, wenn genügend Strom im Eigenverbrauch genutzt wird. Gerade für Kiesgruben und Steinbrüche, die über entsprechende künstliche Wasserflächen verfügen, bieten sich moderne Floating-PV-Anlagen für eine grüne Stromproduktion an.
Zu den Vorteilen von Floating-PV-Anlagen gehören darüber hinaus eine vergleichsweise einfache und schnelle Installation, eine höhere potenzielle Energieausbeute dank des Kühlungseffekts des Wassers sowie niedrigeren Betriebs- und Wartungskosten.
„Mit dem Ziel der neuen Bundesregierung, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen, rücken neben Dach- und Freiflächensolaranlagen zunehmend neuere Solaranwendungen wie Agri-PV und Floating-PV in den Fokus“, so Toni Weigl, Head of Product Management Floating-PV bei Baywa r.e. „Von der neuen Bundesregierung erhoffen wir uns nun eine zügige Verbesserung der Rahmenbedingungen für Floating-PV, wie es bereits im Koalitionsvertrag steht“, so Weigl weiter.
© IWR, 2022
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