Digitaler Batteriepass: Batterien müssen in der EU künftig so nachhaltig wie möglich sein
© Adobe Stock / FotoliaBerlin - Recycling und optimierte Rohstoffkreisläufe, Zweitnutzung und ein wissensbasiertes Zelldesign können Batterien zukünftig nachhaltiger und sicherer machen. Dabei soll ein digitaler Batteriepass Auskunft über die wichtigen Parameter geben.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert erstmals die Entwicklung eines digitalen Produktpasses für Batterien. Dieser bündelt alle relevanten Informationen entlang des gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling. In Zukunft sollen weitere Produkte damit versehen werden, um den Datenaustausch in der Liefer- und Wertschöpfungskette und die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards zu garantieren.
Erster digitaler Produktpass auf europäische Ebene
Im BMWK-geförderten Projekt "Battery Pass" werden inhaltliche und technische wertschöpfungsketten-übergreifende Standards für einen Batteriepass entworfen und in einem Pilotprojekt umgesetzt. Der Batteriepass soll das nachhaltige und zirkuläre Management von Batterien für Elektrofahrzeuge (Traktionsbatterien) durch die Bereitstellung einer digitalen Infrastruktur für die Dokumentation und den Austausch grundlegender Informationen und technischer Daten unterstützen. Insbesondere Daten, die die Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit der Lieferkette umfassend beschreiben, sollen im Batteriepass dokumentiert werden. Der Batteriepass bündelt u.a. Daten wie den CO2-Fußabdruck oder Informationen zur Rohstoffgewinnung, die unter den Wirtschaftsakteuren einfach ausgetauscht werden können. Ebenfalls lässt sich so gut erkennen, wie sich Batterien reparieren und recyceln lassen.
„Die europäische Batterie-Produktion kann nur erfolgreich sein, wenn sie in möglichst allen Bereichen auf Nachhaltigkeit setzt. Nachhaltige Batterien sind wiederum entscheidend für eine erfolgreiche Energie- und Verkehrswende, die sich an hohen Umwelt- und Sozialstandards orientiert. Mit dem digitalen Batteriepass kommen wir diesen Zielen ein großes Stück näher“, so der parlamentarische Staatssekretär im BMWK Michael Kellner über das Projekt.
Anforderungen der kommenden EU-Batterie-Regulierung werden von Batteriepass erfüllt
Der Zuwendungsbescheid aus der Fördermaßnahme zum „Batterie-Ökosystem“ umfasst insgesamt 8,2 Mio. Euro. Die Summe geht an ein Konsortium um die Systemiq Deutschland GmbH. Mitarbeitende Projektpartner sind die Volkswagen AG, BMW AG, Umicore AG & Co. KG, BASF AG, Fraunhofer IPK, Acatech e.V., Circulor GmbH, FIWARE Foundation, TWAICE Technologies und die VDE Renewables GmbH. Die Konsortialpartner decken die gesamte Wertschöpfungskette ab. Eine institutionalisierte Zusammenarbeit der Konsortialpartner mit der Global Battery Alliance (GBA) soll die globale Kompatibilität und erfolgreiche Verwertung des digitalen Batteriepasses garantieren.
Ziel ist es zudem, dass der Batteriepass die Anforderungen der kommenden EU-Batterie-Regulierung erfüllt, die derzeit noch im europäischen Trilogverfahren abgestimmt wird und ab 2026 für alle neu angeschafften Batterien in Fahrzeugen, stationären Speichern und größeren Industriebatterien in Deutschland und Europa verpflichtend wird. Sie sieht unter anderem vor, dass der CO2- Traktionsbatterien und Industriebatterien ausgewiesen wird und diesen schrittweise immer weiter zu reduzieren. Ab 2031 gelten zusätzlich Rezyklat-Quoten für große Traktions- und Industriebatterien. Das bedeutet, dass eine bestimmte Mindestmenge an recyceltem Blei, Kobalt, Lithium und Nickel bei der Neuproduktion von Batterien eingesetzt werden muss.
© IWR, 2022
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