Photovoltaik-Offensive in NRW gestartet: Land und Wohnungswirtschaft treiben Solarausbau auf Mehrparteienhäusern voran
© Adobe StockDüsseldorf – Nordrhein-Westfalen setzt auf Solarenergie als wichtigen Baustein der Energiewende. Mit einer neuen Photovoltaik-Initiative sollen ungenutzte Dächer von Mehrparteienhäusern künftig verstärkt zur Stromerzeugung genutzt werden. Politik und Wohnungswirtschaft haben dazu erstmals eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet.
Mit dem am 18. August geschlossenen Bündnis ist eine landesweite Initiative für mehr Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet. Ziel ist es, Hürden abzubauen und Mieterinnen und Mietern Zugang zu günstigem Solarstrom zu ermöglichen. Bis 2030 will NRW eine führende Rolle beim Mieterstrom einnehmen und Dachflächen systematisch erschließen.
Gemeinsame Initiative soll Solarpotenziale auf Dächern heben
Trotz des dynamischen Photovoltaik-Ausbaus in NRW bleiben viele Dachflächen auf Mehrparteienhäusern ungenutzt. Eine neue Initiative von Land, Wohnungswirtschaft, Genossenschaften und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate will das ändern. Am 18. August unterzeichneten die Beteiligten eine entsprechende Absichtserklärung, die den Solarausbau gezielt auf diesen Gebäudetyp ausrichtet.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betonte bei der Unterzeichnung: „Gerade in den vielen städtischen Regionen in NRW gibt es noch zahlreiche ungenutzte Dächer auf Mehrparteienhäusern – das wollen wir im Schulterschluss mit der Wohnungswirtschaft ändern.“ Mit dem geplanten Ausbau sollen Mieterinnen und Mieter durch Mieterstrommodelle oder gemeinschaftliche Gebäudeversorgung unmittelbar von lokal erzeugtem und günstigem Strom profitieren.
Die Initiative setzt auf Informations- und Beratungsangebote, um technische, rechtliche und bürokratische Hürden beim Ausbau von PV-Anlagen zu reduzieren. Ziel ist es, bis 2030 einen bedeutenden Anteil der Mehrparteienhäuser in NRW mit Solaranlagen auszustatten. So soll das gerade in den vielen städtischen Regionen des Landes oft noch ungenutzte Potenzial in dicht besiedelten Stadtgebieten gehoben werden.
Mieterstrom als sozialer Hebel der Energiewende
Die soziale Dimension der Energiewende steht bei der Initiative im Vordergrund. Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen, sieht in der Photovoltaik einen zentralen Hebel: „Photovoltaik ist für die sozial orientierte Wohnungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen ein Schlüssel, um Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbares Wohnen miteinander zu verbinden. Unsere Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften setzen bereits heute zahlreiche Projekte um und erschließen Schritt für Schritt weitere Dachflächen, um die Energiewende aktiv voranzutreiben.“
Mit gezielter Förderung und enger Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und Wohnungswirtschaft sollen die Voraussetzungen für mehr Mieterstrom geschaffen werden. Dieser erlaubt es, Solarstrom direkt vor Ort zu erzeugen und zu verbrauchen – ohne lange Transportwege und oft zu günstigeren Konditionen als aus dem allgemeinen Stromnetz.
Dabei appellieren die Beteiligten auch an den Bund, der nun gefordert sei, für Verlässlichkeit zu sorgen, statt Förderstopps in Aussicht zu stellen. „Bürgerinnen und Bürger investieren Zeit, Geld und Engagement in saubere Energie. Dafür brauchen sie Verlässlichkeit und Planungssicherheit“, so Ministerin Neubaur.
Fazit: NRW nimmt urbanen Solarausbau ins Visier
Mit der neuen Photovoltaik-Initiative richtet Nordrhein-Westfalen den Fokus auf ein bislang oft vernachlässigtes Segment des Solarausbaus. Gerade in Städten bieten die Dächer von Mehrparteienhäusern erhebliche Potenziale, die nun strategisch erschlossen werden sollen. Neben dem Beitrag zur Energiewende steht auch der soziale Nutzen im Zentrum. Wenn es gelingt, Mieterstrommodelle flächendeckend zu etablieren, könnte NRW dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.
© IWR, 2025
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